Hidrológiai tájékoztató, 1968 június
schichten weiterentwickelt und liess am rechten Donauufer auch für den Stadtteil Buda ein Wasserwerk errichten. Im Jahre 1893 wurde mit dem Bau des Wasserwerks Káposztásmegyer begoniien. Dieses Wasserwerk bildet auch heute noch das Rückgrat der Wasserversorgung unserer Hauptsadt, wober es durch umfangreiche Brunnenanlagen ergänzt worden war. Die Befreiung, sodann die Schaffung von Gross-Budapest haben der Entwicklung des Wasserwerks neueii Aufschwung gegeben. Die Hauptstadt Budapest wird, Dank der opferbereiten Arbeit der Fachleute und Werktätigen des Wasserwerks, unter zweckdienlichster Ausnützung der bestehenden finanziellen Möglichkeiten auf hohem Stand mit Trinkwasser versorgt. Im letzten Sommer hat die Tagesspitze 840 000 m 3 betragen und die Neubauten werden in Kürze die Förderung von 1 Million m 3 ermöglichen. Dr. SCHMIDT Eligius Robert: : 75 Jahre Ungarischer Verein für Bergbau- und Hüttenwesen Im September 1967 feierte die Gemeinschaft der ungarischen Bergbau- und Hüttenfachleute die Hundertjahrewende der ersten Ausgabe der Zeitschrift „Bányászati és Kohászati Lapok" (Bergbau- und Hüttenzeitung), sowie die 75jahrewende der Gründung des Vereins für Bergbau und Hüttenwesen. Schon Jahrhunderte vor diesen Gründünger? blühte das Bergbau- und Hüttenwesen in Ungarn, doch wurden diese im wesentlichen durch deutsche Ansiedler betrieben, die ihre aus der alten Heimat mitgebrachte Fachausdrücke beibehielten. Dies war die Lage auch in der in Selmecbánya (Banska Stiavnica) 1735 gegründeten Schule für Bergbautechnik und sogar an der aus dieser hervorgegangenen und in den Jahren 1763—70 zu einer Hochschule umorganisierten Bergbauakademie noch ein volles Jahrhundert lang. Erst nach der Versöhnung mit dem Herrscherhaus im Jahre 1867 wurden die Vorlesungen in ungarischer Sprache gehalten. Marksteine der auch in der Sprache ungarisch gewordenen Entwicklung sind: 1825 wurde die Ungarische Akademie der Wissenschaften aufgestellt. 1850 entstand als erster wissenschaftlicher Verein die Ungarische Geologische Gesellschaft. Zwischen 1865 und 1874 erscheinen bereits mehrere ausgezeichnete Fachbücher für Bergbau und Hüttenwesen in ungarischer Sprache und aus der Feder von ungarischen Verfassern. Am Anfang 1868 erscheint das erste Heft der Zeitschrift „Bányászati és Kohászati Lapok" („Bergbau- und Hüttenzeitung"). 1887 wird ein Verein zur Förderung des Fachschrifttums für Bergbau-und Hüttenwesen gebildet, das dann im Jahre 1892 die Gründung des Ungarischen Vereins für Bergbau und Hüttenwesen mit 582 Mitgliedern entschliesst. Sogleich beginnt eine lebhafte Vereins- und Fachtätigkeit. Im Jahre 1896, anlässlich der Feierlichkeiten zum Millenium des ungarischen Staates organisierte der neue Verein gemeinsam mit der Geologischen Gesellschaft einen erfolgreichen Kongress in Budapest. Ab 1. Jänner 1903 werden Sitz des Vereins und Redaktion der Fachzeitschrift in die Landeshauptstadt verlegt. Das traurige Ende des ersten Weltkriegs klang in einem starken Rückgang des wissenschaftlichen und Vereinslebens aus. Von insgesamt 700 Bergbau- und Hütteningenieurposten blieben nur 280 im auf ein Drittel zusammengeschrumpften Staatsgebiet. Der Verein kämpfte für die Beschäftigung der Fachleute, für die Modernisierung der Fach- und Weiterbildung. Grossenteils war es dem Verein zuzuschreiben, dass die Hochschule für Bergbau und Forstwesen 1931 das Recht der Habilitation von Doktoren und Privatdozenten bekommen hat, dass die Hochschule 1934 den Rang einer Universität erhielt und gleichzeitig mit der Technischen Universität Budapest vereint wurde. Der zweite Weltkrieg schlug aber mit Ausnahme des unverwüstbaren Lebenswillens wiederum alles zu Trümmern. Langsam kam das Leben wieder in Gang: in alten und neuen Arbeitsstätten, im Verein, dessen Mitgliederzahl in 5 Sektionen bis zum Jahre 1967 auf 4500 anstieg, während die Fachzeitschrift seit 1950 in zwei getrennten Ausgaben erscheint: Bányászati Lapok (Bergbauzeitung) sowie Kohászati Lapok (Hüttenzeitung) mit je einer Beilage mit den Titeln „Kőolaj és Földgáz" (Erdöl und Erdgas) bzw. „öntöde" (Giessereiwesen). Die Zeitschriften erscheinen bei Auflagen von 3200+200 Exemplaren auf je 900 Seiten jährlich. Im Jahresdurchschnitt finden 4—500 Veranstaltungen und Fachvorträge statt, Lehrbücher und Fachbücher erscheinen in grosser Zahl. Die ungarischen Geologen und Hydrologen begrüssen anlässlich des doppelten Jubiläums Bergbauer und Hüttenfachleute mit aufrichtiger Freude und brüderlichen Gefühlen. Dr. SAL AN KI János: 40 Jahre Biologische Forschungsanstalt Tihany Die Biologische Forschungsanstalt der Ungarischen Akademie der Wissenschaften hat in September 1967 das 40. Jubiläum ihrer Eröffnung gefeiert. Diese Anstalt am Ufer des Balaton in Tihany war das erste Institut in Ungarn, das ausschliesslich für die Zwecke von biologischen Forschungen gegründet worden ist. Anlässlich der Gründung wurden der Anstalt zwei Ziele gesetzt: 1. Vielseitige biologische Erforschung des Balaton, 2. biologische Forschungen allgemeiner Richtung. In den ersten Jahren waren auch in der Anstalt Tihany — ähnlich wie in anderen biologischen Stationen — nur wenig ständige Forscher tätig und der überwiegende Teil der Arbeit war in- und ausländischen Gästeforschern anvertraut, die kürzere oder längere Zeit an der Anstalt verbrachten. Nach dem zweiten Weltkrieg ist der Personalstand der Anstalt stattlich angestiegen. Derzeit arbeiten 18 Forscher und ein 32köpfiges Hilfspersonal im Institut. Gleichlaufend mit der Differenzierung der biologischen Forschungen und mit dem Ausbau der ungarischen biologischen Forschungsbase spezialisierte sich die Arbeit der Anstalt auf ein engeres Gebiet als früher. In unseren Tagen sind im Institut zwei Abteilungen tätig: die Versuchzoologische Abteilung, die sich mit der neurobiologischen Forschung der wirbellosen Tiere beschäftigt und die hydrobiologische Abteilung, deren Aufgabe die Erforschung der Lebewelt des Balaton bildet. Die neurobiologischen Forschungen verlaufen in den Richtungen der Morphologie der Physiologie und der Neurochemie, wobei Komplexizität und Einheit von Aufbau, Funktion des Nervensystems und der dabei eine Rolle spielenden chemischen Substanzen vor Auge gehalten wird. Die am Balaton-See laufenden Forschungen sind auch auf Stoffwechselforschungen, insbesondere auf das Problem von Verdauung und Anhäufung der Eiweisse und Fette sowie auf paläolimnologische Forschungen ausgedehnt. Während ihres 40jährigen Bestehens hat die Anstalt eine wichtige Rolle in der Entwicklung der ungarischen biologischen Forschung erfüllt. Neben mannigfaltigen Forschungsergebnissen erreichte mancher Zweig der Biologie in Ungarn in der biologischen Forschungsanstalt Tihany seine erste Blüte, um dann an irgendeiner Universität oder in einer Forschungsanstalt weiterzugedeihen. Überdies hat die Anstalt durch die Veranstaltung von Symposien, Lehrgängen, wissenschaftlichen Sitzungen einen nicht unerheblichen Beitrag zur Weiterentwicklung der ungarischen biologischen Forschung geleistet.