Hidrológiai tájékoztató, 1968 június

Dr. BERCZIK Árpád: Die Sektion Limnologie in der 50 jährigen Ungarischen Hydrologischen Gesellschaft Der Verfasser überblickt die Tätigkeit der Limnolo­gen und der Limnologie innerhalb der Ungarischen Hydrologischen Gesellschaft und zieht eine Parallele zwischen der in der Gesellschaft geleisteten Arbeit und der ungarischen Entwicklung auf dem Gebiet der Limnologie. Er beginnt mit der Feststellung, dass die Hydrolo­gische Sektion der Ungarischen Erdkundlichen Gesell­schaft (der Vorläufer der Ungarischen Hydrologischen Gesellschaft) in den Jahren des Aufstiegs der ökologi­schen Denkweise zustandegekommen ist, die die Grundlage für die Limnologie bedeutet (1914). Zu die­ser Zeit wurde die zweite umfassende limnologische Aufarbeitung in Europa, die Balaton-Monographie von Lóczy fertiggestellt. Die internationale Limnologische Gesellschaft selbst wurde in 1922, kaum einige Jahre nach der Gründung unserer Gesellschaft ins Leben gerufen. Auch in diesem Anfangsstadium der Geschichte der Limnologie haben die führenden ungarischen Limnolo­gen in der Arbeit der das Wasser komplex betrachten­den Hydrologischen Gesellschaft teilgenommen. Beson­ders die Mitarbeiter der Versuchsstation für Fischbio­logie und Abwasserforschung (Budapest) und der Un­garischen Biologischen Forschungsanstalt (Tihany) wa­ren aktiv. Im Jahre 1949, bei der Aufstellung der selbständi­gen Ungarischen Hydrologischen Gesellschaft, haben di Limnologen sogleich eine selbständige Sektion gebildet und eine organisierte Tätigkeit angebahnt, die sozusagen hemmungslos auch heute im Gange ist. Die kollektive Forschungsarbeit kam in Blüte und mit den Vertretern der anderen sich mit dem Wasser befassenden Wissenschaftszweige kam ein gegenseiti­ger Meinungsaustausch zustande, der zur gegenseiti­gen Kenntnis der verschiedenartigen Denkweisen der einzelnen wissenschaftlichen Zweige führte. Die in der Sektion Limnologie unserer Gesellschaft vereinigten Fachleute üben eine grosse wissenschaft­liche Tätigkeit aus, die ihren Niederschlag in den verschiedenen Berichten fand, die in den Zeitschriften der Gesellschaft veröffentlicht worden sind: so behan­deln in den Hydrologischen Mitteilungen (Hidrológiai Közlöny) 144 Beiträge, in den Hydrologischen Informa­tionen (Hidrológiai Tájékoztató) von 1961—1966 wei­tere 7 Berichte limnologische Themen. Die Arbeit der Limnologen fand auch in den Ehrun­gen der Gesellschaft Anerkennung; unter den Ehren­trägern fanden sich immer auch Limnologen. Die Sek­tion Limnologie zählte stets und zählt auch heute sozusagen sämtliche auch im Ausland bekannte un­garische Limnologen und Hydrobiologen unter ihre Mitglieder. Zwei der Präsidenten der Sektion, Prof. Dr. Maucha Rezső und Frau Dr. Sebestyén Olga haben auch das Amt des Vizepräsidenten der Internationalen Limnologischen Gesellschaft getragen. Dr. VENDL Aladár : Alle Vorstellungen ü Die verschiedenen — und häufig widersprechen­den — Meinungen über Entstehen und Verteilung der oberirdischen und unterirdischen Gewässer sind ge­wiss ebenso alt wie die menschliche Kultur selbst. Die ältesten Aufzeichnungen gehen in die Zeit der Helle­nen zurück. Nach Piaton stammt alles Wasser aus dem Ozean; nach einem Oberflächenabfluss gelangt es durch ein grosses Loch in die Tiefen der Erde und erscheint später wieder an der Oberfläche. Nach Aris­toteles umformt die Kälte in den Höhlen die Luft zu Wasser, das Wasser sammelt sich im Innern der Ge­birge zu grossen Seen und aus diesen entquillt das Wasser der Quellen und Flüsse. Nach Aristoteles ver­traten auch die anderen griechischen Philosophen die­se Ansicht. Lucretius Carus hat den Kreislauf des Wassers bereits gut beschrieben. Bedeutungsvoll ist die Ansicht von Marcus Vitruvius Pollio: das unterirdische Wasser stammt aus den Niederschlägen. Die eingehen­deren Beobachtungen begannen im 16. Jahrhundert. Laut Helmorit bestünde die Mitte der Erde aus unend­lich viel Wasser enthaltendem Sand, aus dem das Wasser entstand, das auf die Erdoberfläche gelangt und dann zuerst ins Meer, hierauf wiederum in den tief liegenden Sand abfliesst. Dieser Kreislauf ähnelt dem Blutkreislauf der Tiere. Kepler hat die Erde mit einem grossen Tier verglichen, das stets das Wasser der Meere einsaugt, assimiliert und in Form von Grundwasser beziehungsweise Quellen ausscheidet. Nach Agricola stammt ein Teil des Wassers von der Erdoberfläche, während der übrige Teil auf die Kon­densation der aus grosser Tiefe aufsteigenden Wasser­sr das oberirdische und unterirdische Wasser dämpfe zurückzuführen ist. Descartes folgte im we­sentlichen der Meinung Aristoteles. Kircher stellte sich glühende Feuerherde und wassergefüllte Hohl­räume vor. Die Feuerherde wären Ursachen 'des Vul­kanismus, während das Wasser aus den wassergefüll­ten Räumen an die Oberfläche gelangen sollte. Laut Palissy stammt das Quellwasser aus den Oberflächen­wässern: die Niederschläge dringen durch die Hohlräu­me hindurch solange in die Tiefe, bis sie ein undurch­lässiges Gestein erreichen und gezwungen sind, ir­gendwo an die Oberfläche zu treten. Mariotte hat be­reits Messungen durchgeführt und die — in grossen Zügen auch heute noch angenommene — Erklärung hinsichtlich Entstehung der Quellen festgestellt. De la Méthérie hat diese Auffassung weiterentwickelt. Es gab aber auch andere Meinungen. Käferstein behaup­tete, das Niederschlagwasser dringe nur einige Fuss tief in den Boden ein. Nach seiner Meinung umformte sich die in den Gesteinen enthaltene Luft in unein­atembares Gas, das mit Wasser vermengt ständig auf die Oberfläche strömt. Er dachte, die Elemente könn­ten auf Einfluss des Umformungskraft der Erde inein­ander übergehen. Diese Vorstellung prägten die wir­klichen Naturwissenschaftler z. B. Berzelius selbstver­ständlich als Unmöglichkeit. Im Gegensatz zu den Feststellungen von Mariotte hat am Ende des 19. Jahr­hunderts Volger seine Theorie entwickelt: das un­terirdische Wasser stamme nicht aus den Nieder­schlägen, sondern ausschliesslich aus der Kondensa­tion des in den Hohlräumen der Gesteine befindlichen Wassers. Dr. BARON Ferenc, Dr. CSONTI Ferenc, Dr. PONYI Jenő: Untersuchung der Pestizid-Rückstände in verschiedenen Organismen aus ungarischen Gewässern Von den verschiedenen Komponenten der Pestizid­Rückstände in Fischen und sonstigen Wasserorganis­men aus verschiedenen Gewässern (Balaton, Donautot ärme, Fischteiche) fanden die Verfasser in der grös­sten Menge das DDT und dessen Abbauprodukte sowie das y —HCH. In den aus verschiedenen Gewässern stammenden Fischen hat sich ein annähernd gleichhohes Niveau der Spritzstoffrückstände ausgebildet. Sehr beachtenswert ist der DDT-Gehalt des Crusta­cea-Planktons im Balaton, wenn man dessen Bedeu­tung in der Nährstoffskette des Sees berücksichtigt. III

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