Stromp László szerk.: Magyar protestáns egyháztörténeti adattár. V. Budapest 1906.

2. Adalékok a szepességi reformáczió történetéhez. Wéber Samu

Pastorn, als der mitten unter uns leben soll, bekliommen, nicht vnterlassen mögen Euer E. W. mit diesem meinen Schreiben zu ersuchen Denn wie wol mir nicht zweifelhaft, dass Euer E. W. auch ohne meine Vormahnung in der Furcht Gottes alles neyssig betrachten, wie viel an einen treuen Seelsorger gelegen sey

: jedoch dieweyl in der nächst gehaltenen Versammlung sowohl der politischen, als der Kirchendiener einmüttig ist, verwilliget werden, dass diejenigen, so dieser Löbl. Bruderschafft wollen eingeleibet werden, mit tladt stets des Seniors sollen erwehlet und beruffen werden, bin ich tröstlicher Zuversicht, dass Euer E. W. diese meine dienstwilligkeit mir nicht zu ärgsten auslegen, sondern vielmehr in allen Guten auffnehmen werden. Nur khan und will ich auff diesmahl anderss nicht fürbringen, denn dass ich Euer E. W. sämptlich und sonderlich dessen, erinnere, das der ewige Sohn Gottes saget Matth, am 9. Cap.

: die Erndte ist gross, aber wenig sind der Arbeiter, dass er Arbeiter in seine Erndte sende. Nicht ohne Ursach vergleicht der ewige Sohn Gottes das hochtheure Ministerium der Erndte. Denn wie im Jahr nur eine Erndte ist, da man einsammeln muss, was uns zur Unterhaltung die andern Zeyt über vonnöthen ist

: Wenn man aber die gelegene Zeyt zu erndten versäumen will, so muss man die andere Zeyt, sonderlich aber in dem kalten Winter grossen Mangel leiden

: also sammelt ihm Gott der Herr zur Zeyt dieses Lebens eine ewige Kirche, durch das heil. Ministerium, in welcher uns allerlei himmlische Güter fürgetragen werden, vmb welcher willen diese Erndte eine grosse Erndte genannt wird. Derselben wie diese gnadenreiche Zeyt ja nicht verscherzen, sondern mit Dank annemen sollen, so wir nicht ewigen Mangel leiden wollen. Darnach saget auch der Sohn Gottes nicht ohne Ursach, dass der Arbeiter wenig sind

; denn wiewol zu allen Zeyten viel sind, die sich für Arbeiter in der Erndte des Herrn ausgeben

: jedoch dieweil sie das nicht thun, dafür sie wollen gehalten werden, will ihnen der Sohn Gottes diesen Titel nicht gönnen, sondern sagt trucken, dass der Arbeiter wenig sind. Damit man aber auch wissen möge, welches die rechtschaffenen Arbeiter sind in dieser Erndte, beschreibet er dieselben mit etlichen gewissen Eigenschaften, als das sie für allen Dingen betrachten, dass sie nicht zum Müssiggang, nicht stete Gastereyn zu halten, sonder zu arbeiten in der Erndte des Herrn verordnet werden. Soll aber die Arbeit recht geschehen, so müssen diese drey Stück zusammen kommen, dass man wisse, wie man diese