Méri Edina: A Pápai Kluge-kékfestőműhely mintakönyvei (Textilmúzeum alapítvány 2003)

natürlich harthäutig. Das Gehalt der geschickten Bemusterungsgesellen war immer höher als z.B. das der Färbergesellen (Bild 8). Die schon erwähnten Modelschneider-Spe^ialisten zeichneten oder kopierten das gewünschte Muster auf trockene Birnbaumplatten und sie meißelten die Motive mit Holzschnitzerstichel aus. Mehrere von den Meistern fertigten auch Model, aber sie waren nicht in der Lage, das Angebot allein zu erweitern. Für die Anfertigung von Holzmodeln wurden Wandergesellen angestellt. Die Modelherstellungszentren der naheliegenden Länder, Österreich, Böhmen und Mähren, arbeiteten auch auf Bestellung. Im Allgemeinen schickte der Meister ein beliebtes Textilstück in eine der Werkstätte des Zentrums mit dem Wunsch, es auf Rapport, also auf das der Kontinuität der Wiederholung dienende Maß zu entwerfen und auszuführen. Weder die Muster der Textildrucker, noch die der Blaufärber oder der Fabriken hatten Schutz anderen gegenüber, so konnten sie mit den Stoffen mit „gestohlenen, nachgeahmten" Mustern an den Frühjahrsmessen ohne weiteres erscheinen, zum grössten Ärger der Konkurrenten. Auch im Guthabeninventar der Firma Kluge aus dem Jahre 1806 figuriert ein „Stech-Zeug", also ein Stichelbestand, der in der sich schnell entwickelnden Werkstatt nur zur Ausführung von kleineren Korrigierungen gedient haben dürfte. In der Periode um den 75. Jahrestag wurden mehrere Musterbücher aus maßgeschnittenen Blättern von blauem Packpapier gefertigt, die später eingebunden wurden. Die beliebten alten Muster sind natürlich in diesen Büchern enthalten, aber das Angebot wurde durch neue Muster erweitert (Bilder 24—58). Mit der Vermehrung der Warenmenge änderten sich auch die Muster. Es wurden weniger geschnitzten Model gefertigt, in den Vordergrund traten die schon früher verwendeten, zusätzlichen Details formierenden, mit Messingnägeln und Messingplatten versehenen Model. Zu dieser Arbeit waren die sog. „zeccer", die Setzstifte unentbehrlich (Bild 5). Die abwechslungsreichsten Draht-Profile wurden mit den „Matrizen", mit Modeln zur Hinausziehung vom Draht ausgezogen. Auch deren Reste wurden unter den Werkzeugen der Firma gefunden. Sie waren unentbehrlich bei der Korrektur von Mustern oder bei kleineren Ersetzungen. Die immer bedeutender gewordene Werkstatt wurde 1869 statt der gewölbten Wohnung und Geschäft im Erdgeschoss mit Ausgang zur Straße als ein in der Straßenfront mit prachtvollen Antlitz erscheinendes, mehrstöckiges Haus im romantischen Stil aufgebaut. Auch dadurch wurde der Aufstieg der Familie in den führenden Bürgerkreis der Stadt zum Ausdruck gebracht. Zur Beschleunigung des Textildruckes wurde in Europa Ende des 18. und Anfang des 19. Jh. auch mit der Verwendung von Wal^endruckmaschinen experimentiert, aber wegen den hohen Kosten verbreiteten sie sich in den kleineren Werkstätten nicht. Gleichzeitig erschienen auch die in Phasen druckenden Perrotine-Maschinen, zuerst mit Handantrieb und nach der Verbreitung der Dampfmaschinen mit mechanischem Antrieb. In der Periode um 1865 funktionierten in Pápa fünf Blaudruckwerkstätte, die stärkste von ihnen war die Werkstatt Kluge. In den heimischen Textilfabriken wurden Perrotine-Maschinen zuerst in der Altofener Goldberger Fabrik im Jahre 1841 eingestellt, was die Massenherstellung ermöglichte; so konnte gegenüber den ausländischen (österreichischen, böhmischen und mährischen) Waren eine starke Konkurrenz gemacht werden. Die kleinen heimischen Werkstätte waren ihnen

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