Kerényi Ferenc: Pécs szabad királyi város német és magyar színjátszásának forrásai a Baranya megyei levéltárban, 1727-1848 (Színháztörténeti könyvtár - Új sorozat 29., Budapest, 1992)

NÉMET NYELVŰ ISMERTETŐ

beinahe ein halbes Jahr lang dauernden Renovierungsarbeiten wurden Anfang Oktober abgeschlossen. Oertzen hatte mit der Begründung, die Renovierungsarbeiten hatten ihn eine riesige Menge Geld gekostet, die Mietspreise für die Saison ab Mitte Oktober, drastisch erhöht. Die beispiellos hohe Summe konnte lediglich mit Unterstützung der Mihalovics-Geschwister von Direktor György Molnár bezahlt werden. Die Theatergesellschaft des Direktors bestand größtenteil aus Fremden. Unter ihren Mitgliedern finden wir die Namen von Lehel Ódry, Péter Prielle, Antal Sánta, József Vasvári Kovács, Ida Sza­ploncai, Mari Mátrai und Lina Dobozi, die damals gefeierte Stars der ungarischen Schauspielkunst waren. Der Dirigent der Gruppe war Gergely Latzkó. In Molnárs Ensemble traten auch Künstler des Pester Nationaltheater auf. Der Direktor trat wahrend der bis 17. April 1859 dauernden Saison 137mal vor das Pécser Publikum. Im Repertoire des Ensembles befanden sich berühmte Stücke. Die erste Aufführung der Saison war z.B. die des Bánk bán. Aber auch danach wurden die besten Erfolgsstücke der damaligen Zeit inszeniert, so Der Liliensohn, Der Notas von Pölöske, Der Zigeuner und der Reiter, und ander Volksschauspielstücke. Aber klassische Werke wurden im Theater auch aufgeführt, wie Schillers Rauber, und William Shakespeares Richard III. Ein ausgezeichnetes Mitglied der Gesellschaft, Miklós Udvarhelyi feierte auf der Pécser Bühne das Jubiläum seiner 50jährigen Theater-Laufbahn im Volksstück Goldene Hochzeit. György Molnár und seine Theatergesellschaft wurde nach der sehr erfolgreichen Saison auch für die Sommersaison von den Stadtvätern engagiert. Es hat sich auch deshalb gelohnt, hier die Geschichte des Molnarschen Ensembles ein bisschen detaillierter darzustellen, da dieses Ensemble den Pécsem endgültig bewiesen hat, daß die ungarischsprachige Schauspielkunst mit der deutsch­sprachigen vollkommen gleichwertig geworden ist. Und auch das Niveu der Produktionen war so hoch, daß es gleichsam als ge­setzmäßig betrachtet werden kann, daß die ungarische Schauspielerei an Bedeutung gewonnen hat. Es ist an dieser Stelle aber auch zu sagen, daß in diesen Jahren der allmählichen Konsolidation die deutsche Schauspielkunst bis zum Ausgleich auch aus auswärtigen Kräften bestand. 1858 ist 57

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