Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

Anny kollert vor Lachen fast von Diwan. - Komm - sagt sie nach Luft schnappend - gehen wir zu Abend essen, sonst frißt uns der Frosch alles weg... Gott, wie habe ich mich amüsiert! In der Türe dreht sich Kat noch einmal um, sie wirft einen langen Blick auf den Tisch, auf das Telegramm. Dann zieht sie die Hand leise über ihre hohe glatte Stime. - Ich rufe Weisseiberg doch an - sagt sie. - Übrigens... - Sie schüttelt heftig den Kopf. - Was liegt mir daran! Ich werde nicht zugrunde gehen! Im Speisezimmer kreist Szerb mit raschen, kleinen Schritten um den gedeckten Tisch, in der Hand hält er eine zerlesene Broschüre. Da die zwei Frauen eintreten, blickt er von seiner Lektüre auf.- Was soll das bedeuten! - sagt er streng. - Zehn Uhr vorüber! Die Dienstboten wollen sich auch niederlegen. Setzen Sie sich bitte!- Gott, wie satt habe ich dein ewiges Gebrumm, lieber Gusti! - ruft Kat und rauft sich verzweifelt die Haare. - Kaum daß du das Haus betrittst, fängst du an zu keifen, wie ein altes Weib! Nachtmahl nächstens auf der Klinik!- Pst, zankt euch nicht! - sagt Anny. - So jung verheiratet und schon... Die drei lachen, dann setzen sie sich rasch zu Tisch. Kat schickt den Diener fort. - Leg dich schlafen, Johann. - sagt sie - gib alles auf den Tisch! Bring noch Wein! Wieviel Flaschen sind es... vier?... das genügt! Gute Nacht! Indes der Diener hinausgeht, droht ihm Kat im Geheimen mit der Faust. - Ekliger, unausstehlicher Kerl! - sagt sie. - Ist er nicht so sauer, wie sein Herr? - Sie schenkt sich ein und gießt den Wein in einem Zug hinunter.- Ich hasse kaltes Abendessen - teilt Szerb vorwurfsvoll mit. Dann hebt er den Blick träumend von seinem Teller und lenkt ihn auf das Fenster, hinter dem der Kastenienbaum knirschend mit dem Sturm kämpft. - Was für ein Haus! - sagt er. - Ein verzaubertes Schloß! Zauber und Magie! Ich saß in der Hall, in einem Fauteuil, vielleicht bin ich auch eingenickt. Als ich aufwachte, war es dunkel, es kam mir vor, als hätte ich Angst. Ich ging in das nächste Zimmer, es war ebenfalls leer, auch das zweitnächste und dahinter lag noch eine Flucht von leeren Sälen und Zimmern, sie wiederhallten vor Leere, alle waren hell beleuchtet und nirgends eine Seele. Dann wollte ich fort, fand aber den Ausgang nicht. Überall war es mäuschenstill, ich schlich auf Fußpitzen herum, dann gelangte ich zu einer Eisentüre, ich wollte sie öffnen, aber eine geistethafte Stimme sagte: János, tragen Sie den Schädel in den Keller! Ich floh über eine Stiege auf den ersten Stock, dort war wieder alles finster, der Wind klapperte mit den Fensterflügeln. Ich schlürfte durch dreizehn finstere Zimmer, im vierzehnten brannte Licht, dort stand ein nackter Mensch vor einem Spiegel und turnte. Er blickte eine Weile stumm vor sich hin, dann vergaß er meine Anwesenheit, drehte mir den Rücken und starrte zum Fenster------------ 468 ------------

Next

/
Oldalképek
Tartalom