Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

hinaus. Ich verlangte von ihm zu essen, er aber antwortete nicht. Ich glaube, er war verrückt! Ein verzaubertes Haus!- Siehst du! - Kat schaut trimphierend, mit glänzenden Augen auf Anny.- Gott, wie dumm sind Sie! - ruft die junge Witve und klatscht in die Hände. - Von was für einem Schädel reden Sie?- Ein preparierter Schädel Gustis - erklärt Kat. - Glaubst du, daß ich jetzt schon das Hotel Bristol anrufen kann? Szerb betrachtet Anny mit wachsendem Wohlgefallen. Sie hat angenehme, bescheidene Bewegungen, wie ein im Abendwind schaukelnder Rosenstrauch, jede ihrer Lebensoffenbarungen schwingt in schöner Harmonie, in guter Ordnung: die einfach musizierende Stimme paßt zu ihren lieblichen Formen, die rund sind, wie die kleinen Sätze, die von ihren Lippen perlen. Sie hat dunkelbraunen Haarduft. Sie stößt kleine Schreie aus und seufzt. Die Frauen trinken viel, Szerb ißt gewaltig. Annys Gesicht rötet sich, ihre Augen bekommen einen schelmischen Glanz. - Fürchten Sie sich nicht vor uns? - fragt Kat. - Aha - sagt Anny - wir sind in der Überzahl, er ist uns ausgeliefert! - Die gute Laune wächst, sie merken kaum, wie ihre Stimmen leer in dem großen Saal wiederhallen Doch Anny steht plötzlich auf, es friert sie innerlich. Sie nehmen dar Likör und eine Flasche Champagner unter die Achsel und gehen die Stiege hinauf, in die intimeren, kleineren Räume. Szerb möchte sich verabschieden - Sie bleiben hier! - sagt Kat. - Wir haben Angst! - Die Holzstiege knarrt, die zwei Frauen flüstern. Schließlich lassen sie sich in einem Zimmer nieder, das durch eine Glastüre mit einer großen Terrasse verbunden ist, Kat läßt sich auf einen breiten Diwan fallen, neben dem ein Telefontischchen steht. Anny sammelt einige Polster und kauert sich auf den Fußboden, sie sitzt für ihr Leben gern auf dem Boden Durch die Glastüre scheint der Wollmond ins Zimmer. Etwas weiter sieht man den mit Sternen besäten Gellértberg, die beleuchtete Zitadelle als Krone auf dem Haupt. In der Ecke steht ein offenes Klavier, die Tastai schimmern im Mondschein. Szerb setzt sich neben Anny auf den Boden. - Sie gestatten? - sagt er und umfaßt ihre Taille. Man schlägt ihm auf die Hand. Er hört über seinem Kopf das Telefon knarren. - Sprich du mit ihm! - sagt Kat aufgeregt und gibt ihrer Freundin die Muschel. Anny lacht.- Hallo, sind Sie es, Ludwig?... Hallo, hier spricht Anny! Warum antworten Sie nicht... sind Sie gerührt? Warum ich Sie nachts anrufe... ich bin betrunken! Ja, Sie hören richtig, ich bin betrunken. Auch Ihr Freund ist hier, er sitzt neben mir auf dem Fußboden. Sind Sie allein zu Hause? Hallo, warum antworten Sie nicht? Sind Sie schlecht aufgelegt, Sie Armer? - Das letzte Wort zieht sie mit singendem Tonfall in die Länge und schaut dabei mitleidsvoll zu Kat hinauf. - Von wo ich anrufe?... erraten Sie es nicht?... Man will mit Ihnen sprechen! 469

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