Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 206-209. (Budapest, 2009)

TANULMÁNYOK — ARTICLES - Malleier, Elisabeth: Adalék a magyarországi zsidó egészségügy szerveződésének 1900 körüli történetéhez

160 Comm. de //ist. Artis Med. 206- 209 (2009) Mit der Eröffnung dieses Kinderkrankenhauses entzündete sich auch in Budapest die Debatte um eine angemessene Krankenpflege durch jüdische Krankenpflegerinnen, die in der Budapester Presse ihren Niederschlag fand und auf die ich noch näher eingehen werde. Das jüdische Spital in Press bürg/ Pozsony Laut Festschrift des neu errichteten jüdischen Krankenhauses in Bratislava des Jahres 1931 war das jüdische Spital in Pressburg die erste jüdische Sanitätsanstalt Ungarns. 6 8 Ein Hek­desch und eine Chewra Kadischa bestanden bereits Anfang des 18. Jahrhunderts. Die dafür notwendigen Räumlichkeiten waren 1710 am „Zuckermandl" in der Nähe des Schlosses angemietet worden und wurden von der Chewra Kadischa verwaltet. Der erste Spitalsarzt war Dr. Marcus Menzel (auch Mencer genannt, gest. 1730), ein Mitglied der Chewra Kadi­scha. 1726 ging das Haus in das Eigentum der Judengemeinde über, die nun auch Realbesitz erwerben durfte. 6 9 Knapp 40 Jahre später, 1764, kam es zum Erwerb eines Baugrundes zwecks Vergrößerung des Hekdesch. 1811 wurde das Spital ein Raub der Flammen. Dabei kam es auch zum Verlust wichtiger Dokumente. Anstelle des abgebrannten Spitals wurde von der Chewra Kadischa mit einem Aufwand von 30.000 Gulden ein neues errichtet. Wäh­rend der Cholera- und Pestepidemien 1831 diente es als Epidemiespital. Aufgrund der stei­genden Kosten wurde 1841 eine eigene Steuer zum Erhalten des Krankenhauses einge­führt. 7 0 Anfang des 19. Jahrhunderts ist in den Büchern der Chewra Kadischa von einem Ver­walter, einer Verwalterin und zwei Krankenpflegern die Rede. 7 1 Ende des 19. Jahrhunderts verfugte das Spital über 28 Betten, war aber nur für interne Erkrankungen ausgerüstet. Ein Operationssaal wurde erst Mitte der 1920-er Jahre installiert. Seit dem Jahr 1893 stand dem Spital Dr. Jakob Fischer als Primarius vor, der diverse Aktivitäten im Gesundheitsbereich der Stadt entfaltete. So bekleidete er die Präsesstelle des jüdischen Altersversorgungsheimes und gründete den „Verein zur Heranbildung israeliti­scher Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen" auf den ich noch näher eingehen werde. Pläne zur Errichtung eines Spitalsneubaus in Pressburg gab es bereits seit dem Jahr 1910 als zu diesem Zweck ein „Jüdischer Spitalsverein" gegründet wurde. Dann brach der Erste Weltkrieg aus und das mittlerweile veraltete Gebäude wurde Aushilfsspital des Roten Kreu­zes für rekonvaleszente Soldaten aller Konfessionen. 1921 wurde ein neuer Anlauf genom­men und es wurde ein „Jüdischer Krankenhaus-Verein für die Slowakei" gegründet. Zu die­sem gehörte auch ein Damenkomitee, welches Mitglieder und Spenden warb. 7 2 Mit finan­König, lgnaz. Jüdische Aerzlc in Pressburg in der Vergangenheit. In. Festschrift zur Einweihung des neuen jüdischen Spitales , Bratislava, 28. Juni 1931; Jüdisches Familienblatt, Bratislava, 1931, Nr. 14, 19-22, 21. König verweist bei dieser Feststellung auf den Beitrag zur Geschichte des jüdischen Spitals von Dr. M. Schay in der Festschrift. Eine derartige Feststellung macht dieser allerdings nirgends. Zur Geschichte des Pressburger jüdischen Spitals s. a.: .1. Oeslerreicher. Das jüdische Spital einst und jetzt. In: Hugo Gold (HgJ; Die Juden und Judengemeinde in Bratislava in Vergangenheit und Gegenwart. Brünn, 1932, 126-129. w Schay. Max. Das jüdische Spital in Preßburg. In: Festschrift 1931, 9-12, lOf. 7 0 Schay in. Festschrift , 1931, 12. 7 1 Oesterreicher in: Gold, 1932, 126. 7 2 Fischer, Josef jun.: Zehn Jahre Jüdischer Krankenhaus-Verein 1921-1931. In: Festschrift, 1931, 13-16.

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