Cs. Sós Ágnes: A KECELI AVARKORI TEMETŐK / Régészeti Füzetek II/3. (Magyar Nemzeti Múzeum - Történeti Múzeum Budapest, 1958)

Die avarrnzeitlichen graberfelder in Kecel

- 32 -r übereinstimmende Züge mit dem Material aus dem Körtefahegy-Gräberfeld festgestellt wer­den. doch infolge des wenigen Materials im letzteren muss man sich der Schlussfolgerun­gen enthalten. Jedenfalls kann festgestellt werden, dass der europide Zug in beidem Grä ­berfeldern dominiert. Wenn wir jedoch die zwei reichen Gräber miteinander vergleichen . Fällt es auf, dass das Skelett in Körtefahegy, Grab 9 mongoliden, in Határdülő, Grab 32 europiden Charakters ist. Wenn wir nun das anthropologische Material des Határdülő ­Gräberfeldes von diesem Standpunkt aus betrachten, sehen wir, dass die mongolide Grup­pe, die «die Komponente innerasiatischer Herkunft der Avaren repräsentiert», die ärmste Schicht im Gräberfeld ausmacht; der reinste innerasiatische Schädel kam sogarí einem der ärmsten Gräber (Grab 16) zum Vorschein (Anthropologische Bestimmungen P. Lip­táks: Anrn. 67-69.). Zu unseren weiteren Untersuchungen wollen wir auch den dritten awarenzeitlichen Fund einbeziehen, das von Gy. László bearbeitete «Fürstengrab »,^0/ Unter den Funden des alleinstehenden Männergrabes schrieb Gy. László dem goldbeschlagenen Schwert , dem doppelten Silbergüfißl und den 11 Pfeilspitzen eine besondere Bedeutung zu. Das goldbeschlagene Schwert und die 11 Pfeilspitzen deuten eine verliehene Würde an, der Gürtel bezeichnet die Sippe des Verstorbenen. Gy. László bringt das Schwert mit den Weksfätten, wo die in Bócsa, Kunágota und Csepel gefundenen Schwerter hergestellt wurden, in Verbindung und stellt fest, dass diese Werkstätte wahrscheinlich von der Landnahme der Avaren bis um 670 herum in Blüte stehen mochte. Demgemäss wä're das Keceler «Fürstengrab» eine spätestens um 670 herum erfolgte Bestattung. Laut Lász­ló gehörte zu dieser Zeit das Gebiet zwischen Donau und Theiss zum rechten Flügel des avarischen Reiches; die Residenz seines Khagans mochte in der Gegend von Deb­recen gewesen sein. Wir können also im Toten des Keceler «Fürstengrabes» einen Stammhäuptling vermuten, der wohl nicht zur fürstlichen Familie gehörte, doch vom Fürsten des Gebietes zwischen Donau und Theissu aus seinem Stamm zum Würdenträ­ger erhoben wurde. Vorallererst stellt sich hier die Frage, mit welchem der zwei Keceler Gräberfelder das «Fürstengrab» in Verbindung gebracht werden könnte. Das anthropologische Material ist leider abhanden gekommen, was umso bedauernswerter ist. da hinsichtlich des inner­halb der Gräberfelder beobachteteten Verhältnisses des europäiden Elements zum mon­goloidén. die Kenntnis des Schädeltyps nicht uninteressant wäre. Wie bereits gesehen, gehören die archäologischen Funde im Körtefahegy-Gräberfeld ins & Jh., also in eine Zeit nach der «fürstlichen» Bestattung. Auch das Határdülő-Gráberfeld kann nicht älter, als das Ende de« 7. Jhs. datiert werden, obwohl einige Funde bis zur Mitte des 7. Jhs. zurückgreifea So der halbmondförmige Goldbeschlag aus Grab 89. (Abb. 5.. 3), dessen Analogie wir eben aus dem «Fürstenfund» von Kunágota kennen und der laut Gy. Lász­ló ebenfalls aus dem Grab eines PKuptlings stammt Zwischen Kecel und Kunágota be­stehen also Verbindungen, nicht nur anhand der «Fürstengräber», sondern auch anhand des Materials eine« reichen Frauengrabes im Határdülő-Gráberfeld, wo die Be stattungen des gemeinen Volkes waren. Die Bestattung des Toten im Grab 89. kann aber trotz alle­dem nicht auf die Zeit der «fürstlichen» Bestattungen datiert werden. Die übrigen Funde aus dem Grab (Tat XVI.. 1-9, Iii Tat XXII., 14) weisen darauf hin, dass die Bestat­tung nicht vor der Jahrhundertswende erfolgen konnte. Auch die sekundäre Verwendung des besagten Beschlages als Halsschmuck deutet diesen Umstand an. Es is wahrschein­lich, dass die Verstorbene im Grab 89" (das reichste Frauengrab des Gräberfeldes) in irgendeiner Verbindund mit dem Toten des «Fürstengrabes», vielleicht aus seiner Ab­kommenschaft war (die Frau mochte 45-50 Jahre alt gewesen sein) , die in der Sozietät des 8. Jhs. sicherlich zur hervorragenderen gesellschaftlichen Schicht gehörte. Diesem * ftoblemkreis schliesst sich auch die Frage an, die Gy. László in seiner angeführten Arbeit berührt, nämlich, dass während uns mehrere «Fürstengräber» aus dem 7 Jh. be­kannt sind, wir bischer noch kein einziges aus dem 8. Jh. stammendes kennen. Dies ist umso auffallender, da wir bedeute nd mehr aus dem 8. Jh. stammende Bestattungen kennen, als frühavarenzeitliche. Diesbezüglich können wir mit Wahrscheinlichkeit anneh­men, dass während es im 7. Jh. Gebrauch war, die Häupter der Stämme oder Sip­pen von ihrem Volk abgesondert zu bestatten, im 8. Jh., also zur Zeit des Verfalles des Avarenreiches, sich die gesellschaftliche Hyerarchie gewissermassen lockerte, was auch in der Bestattungsordnunk zu sehen ist. Die abgesonderte Bestattung des Stammober -

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