Cs. Sós Ágnes: A KECELI AVARKORI TEMETŐK / Régészeti Füzetek II/3. (Magyar Nemzeti Múzeum - Történeti Múzeum Budapest, 1958)

Die avarrnzeitlichen graberfelder in Kecel

- 33 -r hauptes ist besonders im Falle des bereits erwähnten «fürstlichen* Fundes auf der Csepel­InseL ín Háros offensichtlich; hier gelang es uns im Sommer des Jahres 1954 einen Teil des mit dem «Fürstengrab» gleichaltrigen Gräberfeldes zu erforschen. Wir bearbeiten nun das archäologische Material; das anthropologische Material wurde von P. Lipták bereits bear ­beitet .71/ Auch die gesellschaftliche Rolle des Häuptlings hatte an Bedeutung eingebüsst! nach seinem Tod wurde er nicht mehr abgesondert, sondern im Gräberfeld der Sozietät bestattet. Dies bekundet das Material des Grabes Határdülő. 32, das nicht nur das reichste isb son­dern auch einen anderen Ritus aufweist und zugleich das einzige Grab ist. in dem ein SäV bei gefunden wurde. Diese letztere Erscheinung führt uns wieder zum Gräberfeld II in Üllő. Hier konnte eine gewisse gruppenweise Anordnung der reichen Gräber mit Gürtelgarnituren beobachtet werden, und auch hier war nur in einem einzigen Grab ein Schwert'^/ Das anthropolo ­gi8che Material dieses Grabes (Nr. 77) ist mangelhaft, vom Schädel konnte bloss so viel festgestellt werden, dass er mesochran sei In den reichen Gräbern finden wir übrigens auch hier keine mongoliden CharakterzügeJ"/ ebenso, wie in Kecel. Dies, und dass das mongoloidé Element nur in ganz verschwindend kleinem Prozentsatz erscheint, lässt neben den bereits erwähnten gesellschaftlichen Schlussfolgerungen einen unbedingt vorhandenen Kontakt zwischen den Gräberfeldern Üllő II und Kecel-Határdülő annehmen. Dieser Kon ­takt wird nur noch enger, wenn wir das ganze anthropologische Material dieser zwei Grä­berfelder mit in Betracht ziehen. Der eingehenden Analyse P, Liptäks zufolge ist die grosse Übereinstimmung des Materials von Kecel-Határdülő und Üllő II im avarenzeitlichen Ge­samtmaterial des Gebietes zwischen Donau und Theiss auffallend, obwohl das mongolide Element im Keceler Gräberfeld häufiger auftritt. Das Material des Gräberfeldes Üllő II weist sowohl in anthropologischer, wie auch in archäologischer Hinsicht gewisse Verbin­dungen mit dem Gräberfeld Üllő I auf, undzwar mit der südöstlichen Gruppe desselben, die wir bei der eingehenden Bearbeitung umschrieben haben. Bei der Analyse der Gräber­felder nahmen wir an. dass die Gräberfelder von Üllő die Bestattungstätten von drei, zu selbständigen sozialen Einheiten gehörenden Leuten sind. Die zwei Gruppen des Gräber­feldes Üllő I (SO un NW) mögen die Sippen verschiedener sozialer Einheiten repräsen ­tieren. die, wie aus dem gemeinsamen Bestattungsplatz zu schliessen, miteinander ver ­schmolzen, doch eine gewisse Selbständigkeit beibehaltend, in abgesonderten Gruppen bestattetem Die wichtigste Schicht der dritten Gruppe - jener Bevölkerung, die sich im Gräberfeld Üllő II bestatten liess - mochte anhand der Kraft, mit der die verschiedenen Verbindungen hier auftreten, das Volk der SO-Gruppe des Gräberfeldes Üllő I gewesen sein, das sich mit dem Volk der NW-Gruppe vermischte. Von den Gräberfeldern in Kecel ausgehend gelangten wir also zum Gräberfeld Üllő I, und haben so gewissermassen eine Verkettung über die Materiale verschiedener GiE ­berfelder im Gebiet zwischen Donau und Theiss geschaffen. Wir wollten versuchen, diese Kette auch zeitlich zu schaffen: wir übertraten den Kreis der grossen Einheit des 7. , Jh8, die von Gy. László umschrieben wurde und versuchten, in der Spätavarenzeit ein­zelnen Problemen - nicht so sehr anhand der Lösung, sondern eher in ihrer Konzentrat­tion um verschiedene Fragen herum - auf der Spur zu folgen. Diese wären also: 1. Welchen sozialen oder ethnischen Gründen zufolge entstanden die einander nahe liegenden, zu gleicher Zeit gebrauchten Gräberfeld«r'?i Können wir in diesem Falle von Gräberfeldern nebeneinander lebender Siedlungen kleinerer, zu verschiedenen grösseren Einheiten gehörender Gruppen (Sippen?) sprechen? * 2. Kann das Veschwinden der im 7. Jhr. beobachtbaren, von den Gräberfeldern des gemeinen Volkes abgesonderten «Fürstengräbern» im & Jh. mit der Verminderung der«fürsl­lichen» Würde, bzw. der gesellschaflichen Hyerarchie in Zusammenhang gebracht werden? Können dabei die auffallend reichen und einzig mit Schwert versehenen männlichen Ver­storbenen als Führer betrachtet werden, die eben infolge der abnehmenden Hyerarchie im Gräberfeld des Gemeinvolkes bestattet wurden? Diesen Gedankengang fortsetzend, kann es wohl angenommen werden, dass infolge der oben erwähnten Veränderungen in Laufe des 81 Jhs. at^ch in der früheren Konzentration der Macht gewisse Veränderungen eintra-

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