KOZÁKY ISTVÁN: A HALÁLTÁNCOK TÖRTÉNETE I. / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 1. (Budapest, 1936)

DRITTER TEIL. Entwicklung der Todes-Tanz- und Toten-Tanz-Motive in der lehrhaften Dichtung des Mittel-alters und in den Urtypen der Todes- und Toten-Legenden - ERSTER ABSCHNITT. Dialogisiert inszenierte Todes- und Toten-Symbole

DRITTER TEIL Entwicklung der Todes-Ta in der lehrhaften Dichtung des der Todes- und Aus den bisherigen Ausführungen muss jene Tatsache klar hervorleuchten, dass die Quelle der Totendarstellungen, der Schöpfer der Todesge­stalt und die causa exemplaris der Formbildung Everymans der jeweilige Zeitgeist und der Jen­seitsglaube waren. Es entstanden Symbole : Das Totenskelett, ein Endstadium des Vernichtungsweges, den Jedermann wandeln muss ; die Todesgestalt, die Personifikation jener vernichtenden Macht, wel­che das Lebensrad bewegt und schliesslich Everyman, die Adamgestalt des Urmenschen, der Inbegriff alles menschlichen Werdens und Fallens. Der Mönchsdichter des Mittelalters stellt diese Symbole in den Dienst der Zielsetzungen der geistlichen Dichtkunst. Die Gestalten der Symbole macht er in der Form des Rangstreites zu Trägern der Lehre, welche in den Weltan­schauungsgrundsätzen der Kirche zum Ausdruck kommt. Der Tote, der bisher als ein Beispiel der alles verheerenden Auswirkung der Todes­macht meist stumm im Grabe lag, nimmt das Wort, um sich in der Form eines Jammerrufes an die Vorübergehenden zu wenden. Everyman, in dem sich die eitle Machtbestrebung, Gewinn­sucht, Schönheit, Jugendkraft, das eitle Verlan­gen nach Reichtum und Lust verkörpert, steht nz- und Toten-Tanz-Motive Mittelalters und in den Urtypen Toten-Legenden nicht bloss einem indifferenten Leichnam gegen­über. Der Tote, der sich in seinen eigenen Leich­nam verwandelt, steht aufrecht und wird zu sei­nem eigenen „Tod". Es entfaltet sich ein Zwie­gespräch, in welchem dem von irdischen Wün­schen und Lüsten umgarnten Everyman die To­desmacht in der Gestalt von Jedermanns Leich­nahm erscheint, um ihm sein nahes Ende zu vergegenwärtigen und ihm zu zeigen, dass sich der Wirkungskreis der Todesmacht schon auf den lebendigen Körper erstreckt, indem das Skelett, als letzter Rest, der nach dem Verwe­sungsgang vom Körper übrigbleibt, in Fleisch und Blut verkleidet schon im lebendigen Körper eine grosse Rolle spielt, sogar die Quelle und Stütze des Lebens ist. Jene Texte, welche hier im zweiten Ab­schnitt die Grundmotive der Todes- und Toten­Legenden vertreten sollen, sind überwiegend zur mittelalterlichen Visionsliteratur gehörig. Im Rah­men des orientalischen Märchens von der „Freundschaftsprobe", der Vision vom Streite der Seele und des Körpers, sowie in der sog. Hieronymus-Legende und in der Legende von den drei Lebenden und drei Toten bildet sich lang­sam jene „Gesamtlegende" heran, deren Über­tragung auf die Standesreihe der Vadomorige­dichte zum Todes-Tanz und Toten-Tanz führt. Erster Abschnitt Dialogisiert inszenierte Todes- und Toten-Symbole I. Das Handbuch der Malerei vom Berge Athos a) Bedeutung der byzantinischen Kunsteinflüsse Das Malerbuch von Athos ist eine kunst- zösischen Ausgabe des Malerbuches 1 bemerkt geschichtlich wertvolle Zusammenfassung aller (1845), ist in jedem Atelier der Athos-Mönche Regeln und des ganzen Materials der byzanti- auch heute noch eine Abschrift desselben vor­nischen Kunstmalerei. Es ist in vielen Hand­schriften vorhanden. Wie Didron in der fran- 1 s. deutsch von Schäfer, S. 13.

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