Zalai Múzeum 11. Kereszténység Pannóniában az első évezredben (Zalaegerszeg, 2002)

Szőnyi, Eszter: Alchristliche Funde im Xántus János Museum Győr

Altchristliche Funde im Xántus János Museum Győr 45 christlicher) Verziemngen erklaren. Wir wissen, daB die Zwiebelkopffibel in der spatrö­mischen Zeit beliebtes Zubehör der Mannertracht war, allerdings nicht fur jedermann. Die Verwendung der Fibel ist nach dem Zeugnis der Grabfelder fur erwach­sene und wohlhabendere Manner charakteristisch. Jiin­gere und ârmere Manner trugen zum gleichen Zweck, wie ihn die Zwiebelkopffibel auch hatte, an der linken Schulter die sogenannte Omegafibel (SZŐNYI, 1986. 26.), die gewöhnlich aus Eisen, seltener aus Bronze gefertigt war. Eindeutig ist also die Rolle der Zwiebel­kopffibel in der Rangbezeichnung. Unseren Überlegun­gen zufolge schmiickten mit Christusmonogramm ver­sehene vergoldete Fibeln die Kleidung staatlicher Angestellter, nicht allzu hoher Beamter. Die Vielfalt der Monogramme ware dadurch erklarbar, daB sie nicht zentral, sondern in lokalen Werkstatten von den auf ihr Amt stolzen Trâgern selbst angefertigt wurden, âhnlich zur toga praetexta. In diesem Fall also handelt es sich offensichtlich nicht unbedingt um christlich-religiösen Gehalt bei der Verwendung des Symbols. 3. Fragment einer Altarplatte. (Abb. 4.) Inventar­nummer: 81.7.9., Fundort: Győr, Püspökvár-Kazamata, Abschnitt 1, schuttgefüllter Graben. Es handelt sich um ein Fragment einer aus gutem weiBen Marmor gefertig­ten Steinmetzarbeit, einer sogenannten „mensa sacra". In die Kante der waagerechten Platte sind runde Vertie­fungen mit ein wenig profiliertem Rand geschnitzt. Am Fragment sind Reste zweier solcher Vertiefungen sicht­bar. Sein Rand ist senkrecht geschnitten und sorgsam geschliffen, da zu fügt sich im Bogén verjiingend die waagerechte untere, eingetiefte Flâche der Altarplatte. Die Ausführung wurde sorgfaltig vorgenommen und ist von guter Qualitat. Die MaBe: 202 mal 174, Höhe: 70 mm, Höhe des Rands: 35 mm. Unter unseren hier vorgestellten Gegenstanden ist die Altarplatte der einzige, der aus einer authentischen, gut beobachteten Grabung stammt, zur Zeitbestimmung und Interpretation bieten jedoch die Fundumstande keine sichere Hilfe. 1980 begann das Museum auf sei­ner eigenen Ausstellungsraume unter der Bischofsburg in den Kasematten der tiirkenzeitlichen Burg eine klei­nere Orientierungsgrabung, um die Siidmauer der spât­römischen Festung zu verfolgen. Die Festungsmauer selbst konnten wir zwar nicht freilegen, wir fanden aber die Mauerreste der sich von innen daran anschlieBenden spatrömischen Mauer und auch Reste der durch diese zerstörten frührömischen Mauer. Die ganze freigelegte Flâche war von einem Graben bzw. von dessen unterem Teil durchquert. Dieser Graben erschien unmittelbar unter dem FuBbodenniveau des tiirkenzeitlichen Kellers. Bei seiner Anlegung wurden die römischen Mauern abgetragen. In seiner Einfüllung stieBen wir in erster Linie auf Gebâudeschutt, unter dem darin enthaltenen Keramikmaterial war von Sigil­lata tiber ein eingeglattetes Seitenfragment aus der Völ­kerwanderungszeit bis hin zu Topffragmenten aus der Anjou-Zeit ailes vorhanden. Aus diesem Graben, den wir als Abgrenzung der engeren bischöflichen Residenz von der Gespansburg, als mittelalterlichen Graben bestimmten, kam das Frag­ment der Marmoraltarplatte zum Vorschein. Auffallend war beim ersten Anblick die Áhnlichkeit mit dem rekonstruierten und im Museum von Eisenstadt ausge­stellten Donnerskirchener Altar. Dieses Fragment hat schon in der Zeit seiner Entdeckung (1910-11, Grabung von Groller) bzw. in der Zeit danach Kopfzerbrechen verursacht. Das Ratsel löste К. Praschniker (Abb. 5.), wenigstens die Form des Gegenstandes betreffend (KUBITSCHEK, 1926. Abb. 3.). Zur Lösung der Pro­blème fűhrte R. Egger 1927 am Fundort eine neue Gra­bung durch, bei der er weitere sorgfaltig bearbeitete Fragmente aus weiBem Marmor fand, die zweifellos zu dem ominösen Stuck gehören. Mit den Fundumstânden — die Fragmente wurden in „sorgsam vergrabenem" Zustand gefunden - und der urspriinglichen Funktion des Gebaudes - altchristliche Basilika oder nicht - wol­len wir uns hier nicht beschaftigen. Es wurde aber der Beweis erbracht, daB sich auf der Flâche keine Funde aus der Zeit nach dem 4Jh. befanden, also ist die spat­römische Datierung eindeutig. Dies ist darum wesent­lich, weil die rekonstruierte Tischplatte nicht nur in alt­christlicher sondern auch in frühromanischer Umge­bung vorkommt. Die Platte ist rosettenartig ausgebil­det, in der Mitte vertieft, den höheren Rand entlang ist die Ausbildung bogenartig . Solche Altare - sogenann­te mensa sacra - sind auch auf friihen christlichen Dar­stellungen zu sehen, sind aus Gebieten verschiedener westeuropaischer Lânder und des Balkans sowie Nord­afrikas in runder und halbkreisförmiger Ausführung bekannt (BARB, 1952. 8-10.). Runde und halbkreisför­mige Tischformen wurden auch zu profánén Zwecken benutzt. Den sakralen Charakter unseres Stücks bewei­sen die vertiefte Mitte und die bogenartige Ausbildung entlang des Randes. Derén Rolle sieht Barb bei der Kommunion darin, daB sich so Reste geweihten Brotes und Weins sicher aufgefangen, eingesammelt werden konnten. In der Rekonstruktion stimmt er für die runde Form der Platte. lm Gegensatz zu ihm denkt sie sich Thomas (THOMAS, 1964. 133.) als Halbkreis, wobei sie vielleicht die Zeichnung Praschnikers ein wenig miBversteht. Die Forschung hat die sakrale Funktion des Gegenstandes akzeptiert, darauf basiert die Exi­stenz des altchristlichen Kultorts in Donnerskirchen. (NOLL, 1954. 73., UBL, 1982. 303., TÓTH, 1990. 21., TÓTH, 1994.249.) In der Form stimmen die beiden Mensafragmente aus WeiBmarmor, gefunden in Ságvár, mit dem Győrer Fragment nicht überein, man kann höchstens von ent­fernter Verwandschaft sprechen. Die beiden Fragmente kamen im östlichen Torturm der spatrömischen Festung in Ságvár, in der gestörten Oberflachenschicht, nicht in unmittelbarer Nahe voneinander zum Vorschein. Ihre Zusammengehörigkeit ist nicht beweisbar, doch sind

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