Gráfik Imre: Vas megye népművészete (Szombathely, 1996)

Zusammenfassung

geschnitzt. Die Maria-Statuen befinden sich oft in kleinen Wand­kästchen, sog. Maria-Häuschen. Einige Eigentümer betrachten sie auch als Hausaltare. Es gibt aber Hausaltare, die wirkliche Altäre nachbilden oder solche, die die Form einer Kapelle haben und aus Blech gebaut sind. Die Halleluja-Statuen, also die des auferstande­nen Christus, wurden oft von Heimwerkern geschaffen. Man findet sie manchmal in Wohnhäusern, aber in der Regel ist ihr Platz in der Kirche. Zu den Gegenständen der Privatandacht gehören ferner einige interessante Kruzifixe und Geduldgläser, die meistens die Leiden Christi, die Arma Christi, darstellen. Die Illustrationen der Geduld­bilder vereinen in ihrer Darstellung auf eine besondere Weise das Motto der Benediktiner „Ora et labora!" Spezialisten ihrer Zunft ließen in ihren Werken die typische Bauernästhetik widerspiegeln, so im Weihbecken, das von den Töpfern aus Ton gebrannt wurde oder die farbigen Wallfahrtsker­zen der Kerzengießer. Die charakteristischen Gegenstände für Wallfahrten waren die aus Wachs oder noch besser die aus Edel­metall (Silber) gefertigten Gelübde-Instrumente, die sog. Offer. Neben „Wachskorpus" und Silberoffern sind auch zahlreiche Vo­tivbilder aus Kirchen von mehreren Siedlungen bekannt, in erster Linie aus solchen, die in der Nähe von Wallfahrtsorten liegen, z.B. Jak, Kőszeg, Szombathely oder Celldömölk. Nicht nur durch ihre ikonographischen Eigenschaften wecken sie die Aufmerksamkeit der Volkskundler, sondern auch durch die naive Darstellungsweise, dokumentative Trachtenbeispiele oder durch andere volkskünst­lerische Merkmale. Bei den Kirchen ist manchmal sogar auch die Eingangstür besonders schön verziert, die figurative Darstellung ist in einigen Fällen noch zu sehen. In vielen Kirchengegenständen drückt sich die Volkskunst aus, in erster Linie bei den Altar-Tüchern für das Abendmahl der protestantischen Kirche. Einen besonderen Beleg dieser Arbeit liefert das Tuch aus Nemescsó mit einer Abbil­dung des letzten Abendmahls, dessen figurative Darstellungen einen Übergang zwischen der Herrschafts-Stickerei und der Volks­haar-Stickerei zeigen. Das Gesicht der katholischen Siedlungen wird durch die sakralen Denkmäler entlang der Straßen geprägt, auch durch die Kreuze, die Steinbilder und die Kapellen. In dieser Ausgabe können wir nur von einigen der großen Zahl von wun­derschönen volkstümlichen Stücken berichten. Das Kreuzbild-Relief aus dem Jahre I663 aus Jak ist als ältestes Steinbild bekannt, aus dem vorigen Jhdt. stammt die Statue des Sankt Wendelin. Neben den Holz- und Steinkreuzen finden wir die meisten der zur Barockzeit verbreiteten ikonographischen Typen heute noch, z.B. Ecce Homo und Johannes Nepomuk. Denkwürdige Tage (Bilder: 560-568, 589-592) Die Feiertage des Jahres werden in erster Linie mit Begrüßungs­zeremoniell, mit Schauspielereien, mit religiösen Riten, Phantasie und dramatischen Volkserzählungen gewürzt. Zur Schauspielerei gehören dabei einige typische, interessante 385

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