Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 4. (1966-1970) (Szombathely, 1973)

Patay Pál: Vasi harangok

unsere Forschungen zur Zeit sieh nur auf die Glocken der evangelischen Kirchen­gemcinden A. B. ausdehnen, können wir nur ein unvollkommenes Bild liefern. Diese Angaben scheinen dennoch genügend zu sein, um uns über den Umsatz der Glocken im Komitat Vas während der 18—20. Jahnhunderte orientieren zu können. Alle bekannte Glocken der einzelnen Kirohengemeinden — die heute im Gebrauch stehenden ebenso, wie die im Laufe der Zeit verschollenen — werden im ungarischen Text (aufgezählt. 3 " 912 Die Schwierigkeiten der Auswertung dieser Angaben sind nicht nur dadurch gegeben, dass die erwähnten Glocken nur einen kleinen Teil des Gesamtzustandes des Koniitates bilden, sondern auch dadurch, dass die evangelischen Kirchen — ausgenommen die von Celldömölk, und Nemescsó — nur nach dem Tolcranzpatent vom Kaiser Josef II. erbaut wurden, weswegen ältere, vor dem Jahre 1781 stammende, in diesen nur spärlich aufzufinden waren. Einige Fragen können wir im Besitz der hier beschriebenen An­gäben doch besprochen. Die ältesten Angaben stammen noch aus dem 17. Jahrhundert. Obwohl das Koimitat Vas nie durch die Türken erobert wurde, doch wirkte die Nachbarschaft des Halb­mondes lähmend auf die Entwicklung der Gloekengicsserei. Weder hier, noch in anderen Gebieten von Westungarn war zu dieser Zeit überhaupt ein Meister tätig. Um Glocken zu kaufen haben sich die (Gemeinden ides Komitates vor allem an Wien ge­wendet. Wiir begegnen die Namen -von zwei Wiener Meister: Georg Amolt (Nagy­geresd 1604) und Hans Schön (iNemescsó 1614). Sie haben auch Pozsony (Pressburg, heutiges Bratislava) aufgesucht, eine der seltenen ungarischen Städte, wo damals eine Gloekengiesserwer'kstatt wirkte. Die Glocke von Tokorcs wurde im Jahre 1656 durch Balthasar Hcroldt hier gegossen, der bald in Wien, bald in Pozsony gearbeitet hat. 93 Eine in Graz verfertigte Glocke aus 1690 befindete sieh zu Örimagyarósd, im süd­lichen Teil des Komitates; wahrscheinlich ein Werk von Florentin Streckfuss. 94 Es ist nicht mehr nachweisbar, ob sie ursprünglich für diese Gemeinde hergestellt war, oder erst im 19. Jahrhundert gekauft wurde. Aus dem Anhang und aus der Mitte des 18. Jahrhunderts kennen wir nur wenige Glocken. Die Ursache ist dadurch gegeben, dass zu dieser Zeit die Prolestanten — mit wenigen Ausnahmen — keine Glocken verschaffen dürften. Zu dieser Zeit konnten jedoch die Gemeinden die Glocken schon aus viel näheren örtern besorgen, da in den zwei wichtigsten Städten des nördlichen Westungarns, Sopron und Győr, je eine Gloekcn­giesserwerksitatt tätig war. Es scheint, dass das Komitat Vas zum Markt von Sopron gehört hat, da jene einzelne Glocken, deren Angaben bekannt sind, durch Joseph Pfistermeister (Celldömölk 1744, Boba 1762, Nemescsó 1765), bzw. seinen Nachfolger (Osliffyasszonyfa 1773 ?) dort gegossen wurden. Die erste Glockengiesserwerkstatt des Komitates wurde beinahe gleichzeitig mit dem Erlassen des Toleranzpatentes gegründet. Franz Pfistermeister, der Sohn des erwähnten Meister von Sopron, ist im Jahre 1785 nach Kőszeg übersiedelt, da die Werkstatt seines Vaters in die Hände von Johann Georg Köchel gelangt ist, der die Witwe des alten Meisters geheiratet hat. 95 Wir begegnen auch oft die Glocken von Franz Pfistermeister, er ist isogar der bdkanimlestc Meister in der ziwei letzten Jahrzehnten des 18. und den ersten des 19. Jahrhundertes (Bük 1788, Uraiújlfalu 1701 und 1792, Kiskocsik und Nemeskolta 1792, Hegyfalu 1793, Meszlen 1793 und 1798, Szentivánfa 1795, Vönöck 1796, Kőszegdoroszló 1798, Kemenespálfa 1805) . 96 Obzwar er seinen Markt auch auf 189

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