A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 41. - 1999 (Nyíregyháza, 1999)

Régészet - Ildikó Szathmári: Beiträge zur frühbronzezeitlichen Geschichte von Nordostungarn. Siedlungsspuren der Makó- und Nyírség-Kultur in Tiszalúc–Sarkad (Kom. Borsod-Abaúj-Zemplén)

Ildikó Szathmári Wand der Gefäße oder aufdem Gefaßhals oder unter dem Gefäßhenkel wurde in der frühen Nagyrév­Kultur(CsÁNYi 1982/83.Abb. 10, lb, 4,Abb. 12, la­b, BONA 1963, Taf. XII,2, 4, 5, BANDI 1982. Abb. 8, 1-12) und in der Glockenbecher-Csepel-Gruppe allgemein (KALICZ-SCHREIBER 1974. Abb. 10). Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß die Vorgeschichte der Technik der Leistenverzierung gerade auf die Töpferei der Makó-, bzw, Somogyvár-Vinkovci­Kultur zurückzuführen ist (KALICZ-SCHREIBER 1997.185). In der Siedlung von Tiszaluc tauchte eine eigen­tümliche Krüge- oder Tassenvariante der Gefäße mit leistenverzierten Henkeln auf. Ihre Form ist der Keramik der Makó-Kultur zwar nicht fremd. Doch was die schmaleren und ein wenig rustikalen ­dreifachenglatten Leisten anlangt, sind sie schon ungewöhnlich. Solche Leisten finden sich nicht nur senkrecht laufend auf der Wand oder auf den Henkeln der Gefäße; in der horizontalen Variante läuft diese Leistenverzierung um den Hals herum (Taf. 1,3, Taf. 11,6, Taf. VIII,8, Taf. IX,2, 14-15, Taf. XII,4). Ein ähnlicher Krug mit schmaler, glatter, senkrechter Leiste kam zuletzt in einem Brandgrab in Mezö­kövesd-Mocsolyás zutage (Koós 1998. Abb. 3, 3). Ich möchte noch ein Krüglein mit ungewöhnlicher Halsgestaltung vorstellen, wobei es sich um einen Einzelfund handelt (Taf. XV,4), sowie die Bruch­stücke eines ihm ähnlichen Krugfragments (Taf. XIII,4-6). Die Gestaltung des Gefäßhalses mit einer so starken Auswölbung ist unseres Wissens nach sowohl in der Makó-Kultur als auch in den Nachbar­kulturen unbekannt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß diese Stücke bloß als das Vermächtnis eines Töpfermeisters mit Experimentierlaune auf uns kamen. In Tiszalúc-Sarkad wurden im Bereich der Objekte der Makó-Kultur auch zwei Gruben freigelegt, die auffallend unterschiedliches Fund­material enthielten (Abb. 2). Diese Gruben bargen zweifellos den Nachlaß einer anderen Kultur, den der Nyírség-Kultur. Da diese Gruben im Verlauf der Ausgrabungen mit selbständigen Objektnummern versehen wurden (Objekte 210 und 211), erörtere ich sie bei der Darstellung der Grabungserscheinungen als zwei Objekte. Ich kann aber nicht ausschließen, daß an der Stelle der beiden getrennt fixierten Gruben (es ist die Rede von zwei benachbarten, einander berührenden Objekten) ursprünglich nur eine einzige größere Grube der Nyírség-Kulturn existierte. Das Fundmaterial der früheren Gruben unter­scheidet sich scharf von den Funden der Makó­Kultur, was das Verhältnis der Typen, die Form, wie auch die Ausführung und die Verzierung dieser Gefäße berifft. Die sogenannte Feinkeramik (Krüge, Tassen) der Nyírség-Kultur erscheint in bedeutend höherer Zahl als in den Funden aus der Makó-Kultur. Die Gefäße sind im allgemeinen graufarbig, glänzend poliert, ihre Oberfläche ist reich ausgestattet mit ausgeschnittenen Mustern, häufig mit Kalkinkrus­tation ergänzt. Die gröbere Hauskeramik ist - in umgekehrtem Verhältnis wie bei den Funden aus der Makó-Kultur - nur durch einige Stücke vertreten. Von den Topftypen der Nyírség-Kultur ist nur die Variante mit konischem Hals, unter dem Rand mit kleiner Knubbenverzierung, vorhanden (Taf. XIV, 1). Die andere Variante ist der Topf mit leicht gewölbtem Hals, mit waagerecht umlaufender Tupfenleiste oder mit einschnittverzierter Leiste (Taf. XIV, 7, Taf. XVIII,6). Im allgemeinen ist der Hals dieser Töpfe geglättet und die Wand mit Besenstrich bedeckt. Beide Typen sind an den Fundorten der Nyírség­Kultur sehr häufig. Wir finden sie beinahe überall (KALICZ 1968. Taf. VIII,7, IX, 1, MÁTIIÉ 1988. Taf. 44,2, 6, DANI 1997. Taf. II-IV). Wenngleich nur als Streufunde, kamen in der Siedlung von Tiszalúc doch auch einige zu textil­verzierten Gefäßen gehörige Bruchstücke vor (Taf. XVI, 5, 8). Das früheste Auftreten dieser Ver­zierungstechnik, die in der Hatvan-Kultur die weiteste Anwendung erreichte, wird von der Forschung mit der Nyírség-Kultur verbunden (KALICZ 1968. 76). Diese Feststellung dürfte auch durch die Stücke von Tiszalúc-Sarkad bestätigt werden, da sich in der Siedlung keine Spuren der Hatvan-Kultur finden. Im Fundmaterial der Grube 210 wurde ein einziges Bruchstück von einem großen Gefäß mit verdicktem Hals und Rand gefunden, das sich nach unserer Annahme während der Ausgrabungen zufallig unter die Funde des Objekts mischen konnte, da die entsprechende Gestaltung des Halses und Randes nur für die Gefäße der Makó-Kultur charakteristisch ist (Taf XIII, 11). Die insgesamt 5 Sc/zwwe/bruchstücke gehören zwei Typenvarianten an. Die eine, in der Nyírség­Kultur weitverbreitete Variante ist doppelkonisch mit hochliegendem Umbruch und sich verjüngendem Rand (Taf. XIV, 11). Die andere Variante unter­scheidet sich nur durch die Randausgestaltung (Taf. XIV,8). Bei den wenig gewölbten Schüsseln wurde die T-förmig horizontale oder nach innen schräg abgesetzte Randlippe mit einfach geritztem oder ausgeschnittenem Muster verziert (Taf. XIV,6, Taf. XVI,4,6). Dieser Schüsseltyp und diese Randver­zierung kommen im allgemeinen auch in der 74

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