Sápi Vilmos szerk.: Vác története II. (Studia Comitatensia 14. Szentendre, 1983)

Beachtenswert in unserer Ortsgeschichte ist die Avarenepoche der Völkerwan­derungszeit. Die Friedhöfe der Avarén (ähnlich denen der Kelten) weisen auf die Verteidigung bedeutender Stromübergänge in der Gegend von Vác. Aus der Zeit der Landnahme wurden 48 ungarische Gräber freigelegt. Von hervorragender Bedeu­tung ist auch das mit Silbereinlegearbeit verzierte Schwert, welches in den Weingär­ten von Csörög gefunden worden ist. — Fortan finden wir auch in Schriftdenkmälern die Siedlung von Vác erwähnt. Die Studie mit dem Titel „Vác im Mittelalter bis 1526" systematisiert die Ge­schichte des Marktfleckens und Bischofssitzes schon nach der erwähnten (7.) Kapi­teleinteilung. — Vác wurde auf eine slawische Siedlung erbaut (daher stammt auch der Namen der Stadt) wo König István I. (der Heilige) vor 1038 ein Bistum gegrün­det hatte. Eine schanzenartige „Burg", und eine Schlossgrundsiedlung existierte schon früher an dieser Stelle, wo König Géza I. die Sankt Petrus Kirche bauen (oder um­bauen) Hess. Nicht begründet ist also die Sage, nach der die „Gründung" der Stadt von dem legendären Vác genannten Einsiedler, oder vom Gründungsbrief der Abtei von Garamszentbenedek (1075) abzuleiten wäre. (In dieser Donationsurkunde kommt die Mark von Vác nähmlich schon als Territorium eines entwickelten bischöflichen Marktfleckens, als Grenznachbar vor.) — Unter den ersten Städten wird Vác von den Tataren 1242 verheert. Sich aus dieser Katastrophe erholend baut Vác eine Burg und entwickelt sich bis ans Ende der Epoche zu einer bedeutenden Stadt. — Von seiner Landwirtschaft (Kap. 2) ist aus dieser Zeit nur soviel bekannt, dass seine Wein-, Gar­ten- und Forstkultur nicht unbedeutend waren. Auf dem Gebiet seiner Industrie (Kap. 3) spielen Goldschmiede, Miniatore, Metzger, Schuhmacher, Schneider, Drechs­ler, Wassermüller, Gerber, Bauleute und Lebensmittelgewerbetreibende eine Rolle. Sein Handel, (Kap. 4) seine Maut, und Fähre waren entwickelt. Die Jahrmärkte und Wochenmärkte von Vác erstreckten sich auf einen Kreis von 50—60 km. Seine Kauf­leute betrieben ihre Geschäfte zwischen Korpona — Selmec — Wien. Ein steinreicher Kaufmann von Vác namens Eysen setzte seine hochaufragende Karriere (vermutlich wegen dem engen Rahmen des bischöflichen Marktfleckens) in Nürnberg fort. — Die ungarische und deutsche Stadt von Vác sonderte sich seit dem Anfang des 14. Jahr­hunderts von einander ab. Über die ganze Stadt wurde jedoch die Jurisdiktion durch dem vom Bischof-Grundherrn ernannten Burgvogt ausgeübt. Während der 150 jährigen Zeitspanne der Türkenzeit musste Vác eine schwerere Periode ertragen als andere Städte des Landes. In gewisser Hinsicht (Transithandel usw.) war seine Situation vorteilhaft, jedoch infolge seiner zentralen Lage befand sich die Stadt ständig im Querfeuer politischer und militärischer Spannungen. — Nach der verlorenen Schlacht von Mohács 1526 befand sich neben Buda auch Vác in der türkischen Gefahrenzohne. Dies wurde schwieriger dadurch, dass die Heere der Ge­genkönige Ferdinand von Habsburg und János Szapolyai 4 Jahre lang abwechselnd in Vác herrschten, bis die Stadt schliesslich in die Hände der Türken fiel. Der Bischof von Vác und das Domkapitel flüchteten zuerst in die Festung Nógrád, dann nach Nagyszombat, aber auch die wohlhabenden Bürger verliessen Vác, als (im September 1541) Buda von den Türken besetzt wurde. Mehrmals wurde die Stadt niederge­brannt, und oft wechselte sie ihren Herrn, schliesslich war sie seit dem Frühling des Jahres 1544 fünfzig Jahre hindurch unter türkischen Herrschaft. — Zwischen 1593— 1604 wechselten ihre Herren wieder: nach wiederholter Bestürmung zuerst nieder­gebrannt, dann wieder befestigt, darauffolgend 13 Jahre hindurch Grenzfestung in ungarischen Händen, eroberten die Türken 1620 die Stadt wieder. Die Verhandlun­gen um Vác zurückzugewinnen blieben erfolglos, aber die Streifzüge und Überfälle verursachten nur geringere Zerstörungen. Bei dem grossen Gegenangriff der kaiser­lichen Truppen (7. Juni 1684) wurden die Türken zwischen Vác und Verőce geschla­gen, die Stadt in Brand gesetzt. Schliesslich im Frühling 1685 zog sich der Pascha von Buda aus Vác zurück, Hess aber die Stadt in Brand stecken und die Festung sprengen. Trotz der Kriegsverhältnisse hielt die Produktion in Vác und Umgebung nicht inne. Es lag im Interesse der sich wechselnden — bischöflichen —, kameralen und türkischen Gutsherrn, immer mehr Geld- und Naturalsteuern von den Bewohnern zu erheben. Zeitweise sogar vergrösserte sich die Saatbodenfläche, die Viehzucht und der Weinbau nahmen zu. In den 1660-er Jahren wurde sogar mit Hilfe des türkischen Wasserwerkes Reisbau betrieben. — Vom örtlichen Gewerbe im 16. Jahrhundert be-

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