A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1983-84 (Debrecen, 1985)

Muezológia - Keresztesné Várhelyi Ilona: Zur Entstehungsgeschichte des „Debreceni Irodalmi Muzeum” (Debrecener Literutrsmuseum) und die Erfahrungen aus seiner dreijährigen Arbeit

Ilona Keresztes Várhelyi ZUR ENTSTEHUNGSGESCHICHTE DES „DEBRECENI IRODALMI MÚZEUM" (DEBRECENER LITERATURMUSEUM) UND DIE ERFAHRUNGEN AUS SEINER DREIJÄHRIGEN ARBEIT In Debrecen befasste man sich zuerst im Reformierten Kollegium mit der Sammlung von Litera­turdenkmälern, die der Stadt und der Schule nahestanden. Der 1890 entstandene Csokonai-Kreis rief unter dem Titel „Literarischer Reliquienschrein" eine Literatur- und Theaterhistorische Sammlung ins Leben, deren Material auch auf Ausstellungen gezeigt wurde. In dem ab 1902 arbeitenden Städ­tischen Museum wurden ebenfalls literarische Manuskripte gesammelt. Diese, ebenso wie die Samm­lung des Csokonai-Kreises gingen in den Besitz des rechtlichen Nachfolgers, des Déri Museums über. In den hier erwähnten Institutionen wurde das Schaffen der literarischen Grössen der Stadt in Ge­denkräumen gezeigt. Bis zum Ende der fünfziger Jahre wurde dieses literaturhistorische Material in anderen Objekten des Museums aufbewahrt. Erste Schritte zur Schaffung einer selbständigen Literatursammlung wur­den von Viktor Julow untemomen, welcher von 1958 bis 1965 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums war. Innerhalb dieser sieben Jahre veranstaltete er acht Ausstellungen, denen jeweils eine sehr umsichtige Sammlungsarbeit varausging, sodass sich die Sammlung stark vermehrte. Von 1965 bis 1972 gab es keinen Literaturhistoriker-Museologen am Museum. Dann übernahm István Kilián die Sammlung bis 1979. Er veranstaltete zahlreiche Ausstellungen und bereicherte die Samm­lung durch wertvolle Neuerwerbungen. Mit seinem Namen ist auch die Vervollkommnung der mu­seologischen Erfassung der eigenständigen Literaturhistorischen Sammlung verbunden. So wurden die Manuskripte, das Objekte- und Dokumentenmaterial sowie die Werke der bildenden Kunst ge­sondert erfasst. Nach dem Abgang István Kiliáns übernahm der Verfasser vorliegenden Artikels die Leitung der Literarischen Sammlung. Zu jenem Zeitpunkt nahmen auch die Vorbereitungen zur Schaffung einer ständigen literarischen Ausstellung ihren Anfang. Der Gedanke an die Notwendigkeit, ein Literaturmuseum in Debrecen zu schaffen, wurde von Viktor Julow und anderen schon Ende der fünfziger Jahre zur Sprache gebracht. Doch auf die Verwirklichung musste dann noch gut zwei Jahrzehnte gewartet werden. Für diesen Zweck wurden mehrere Gebäuden in Betracht gezogen, bis der Rat der Stadt dann in 1980 die ehemalige Villa Borsos restaurieren Hess und zur Verfügung stellte. Im Dezember 1979 lag der Themenplan für eine ständige Literaturausstellung vor. In der Dis­kussion dieses Planes wurde die Konzeption einer literaturhistorischen monographisch ausgerichteten Ausstellung geschaffen. Aufgrund dessen konnte schon im März 1980 das fertige Drehbuch zur Überarbeitung herausgegeben werden. Nachdem die vorgeschlagenen Veränderungen vorgenommen waren, begannen bei der Zentralen Museumsdirektion die Vorbereitungen zur Zusammenstellung der Ausstellung. Der Installationsplan stammt von dr. László Boreczky, und den graphischen Plan schuf Frau J. Molnár. Die Ausführung wurde von László Hámory beaufsichtigt. Das Drehbuch stellte von mehreren Aspekten eine Neuigkeit dar. Neben dem Ausstellungsteil enthielt es auch die Vorgeschichte der Ausstellung sowie den Plan zur Nutzung des Literaturmuseums in der Allgemeinbildung. Auch der im engsten Sinne gefasste Ausstellungsplan brach mit der her­kömmlichen Form eines Drehbuches: neben der blossen Aufzählung der auszustellenden Gegen­stände und der dazugehörigen Aufschriften lieferte dieses Drehbuch auch den konzeptionellen Leit­faden der Ausstellung. Und im Interesse der formellen Unterscheidung nach ihrer Wichtigkeit wur­den die Aufschriften in drei Gruppen unterteilt: hervorgehobene Aufschrift, Zitat und Objektauf­schrift. Die ständige Ausstellung, die den Titel „Debrecen und die ungarische Literatur" trägt, zerfällt in drei grosse inhaltliche Einheiten. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Abschnitt der Reforma­tion und der Gegenreformation, der zweite Teil hat die Aufklärung und die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Gegenstand und der dritte Teil handelt von der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Eine besondere Rolle kam hierbei Péter Melius Juhász, János Földi, Mihály Csokonai Vitéz, Mihály Fazekas, Ferenc Kölcsey, János Arany, Sándor Petőfi, Mór Jókai, Endre Ady, Gábor Oláh, Zsigmond 411

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