Kulcsár Mihály (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 43. (Székesfehérvár, 2015)

Tanulmányok/közlemények - Néprajz - László Lukács: Oberhirt Sankr Wendelin, Patron der Viehs…

In Csór (Kom. Fejér) steht eine Wendelinstatue im Garten der römisch-katholischen Kirche. Die weiße Kalksteinstatue stand ursprünglich gegenüber dem Eisentor des Szögyény Marich-Schlosses, denn laut der Tradition wurde sie von der Landeigentümerfamilie aufgestellt. Sie kam an ihren heutigen Platz vor den Kircheneingang nach 1945. Auf dem säulenartigen hohen Sockel steht der Hirte Sankt Wendelin im Umhang aus Tierhaut und barfüßig. Auf seinem Rücken ist sein Hut. Neben ihm liegt ein Schaf. Sein Hirtenstock aus Eisen, auf den er sich mit beiden Händen gestützt hat, ist in den 1970er Jahren verschwunden, in letzter Zeit wurde er ersetzt. In Kálóz (Kom. Fejér) finden wir die sitzende Steinstatue des Sankt Wendelin vor dem Haus in der Szent Wendel Straße 13. Seine Glorie und sein flacher Hirtenstock sind aus Eisen. Der Hirtenstock wurde aus seiner Hand ausgebrochen, aber er ist auf einem älteren Foto gut zu sehen. Die heute schon verfallene, mit Bäumen und Büschen umwachsene Statue war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts noch in hervorragendem Zustand.29 Laut dem Protokoll der Kirchenvisitation von Kálóz 1788 wurde sie vom Grafen Ferenc Zichy (1749—1812) aufgestellt. Die Viehzüchter von Sárosd (Kom. Fejér) haben sich mit dem folgenden Gebet an Sankt Wendelin gewendet: Bittgebet zu Sankt Wendelin Hilf uns Sankt Wendelin, Denn jetzt gehen all unsere Tiere zur Weide. Bring warmen Regen auf unsere ausgedörrten Wiesen, damit das Gras gut wachsen kann. Die Wiese soll im Sommer nicht ausdörren, Die Weide soll immer grünen. Beschütze sie vor Gewitter, Eishagel, Stechenden Fliegen, tödlichen Seuchen, und vor todbringenden Giftpflanzen. Wir flehen dich an Sankt Wendelin, hilf uns, Sei mit unserem Vieh, und Gott soll dich segnen. Den Text des Bittgebetes hat Frau János Rapai (geb. 1898) in ihrer Erinnerung aufbewahrt. Man hat besonders im Frühling zu Sankt Wendlein gebetet, aber im Falle von Tierkrankeiten hat man sich auch an ihn gewendet. Die Tochter meiner Bezugsperson, Frau Károly Gyimesi Julianna Rapai hat 1984 erwähnt, dass man auch in ihrer Jugend auf die Unterstützung Sankt Wendelins vertraute: „Am Tag der Vögel und Bäume 1931 gab es in Sárosd einen so großen Eishagel, dass die Rinder mit blutigem Rücken von der Weide flohen, sogar die Hirten holten sich blutige Köpfe. Am nächsten Morgen weckte mich meine Großmutter auf, wir gingen zum Kreuz am Marktplatz, um Sankt Wendelin um Hilfe zu bitten.” In der 1863—64 erbauten Kirche zur Mariä Heimsuchung von Hantos (Kom. Fejér) gibt es ein Bild von Sankt Wendelin aus dem 18. Jahrhundert. Das 180 x 120 cm große Ölgemälde stammt aus der früheren Kirche von Hantos, welche von der Jesuitenmission von Perkáta 1765 gebaut wurde.30 Dasselbe ereignete sich auch in Mezőfalva (Kom. Fejér), wo das Nebenaltarbild des Sankt Wendelin aus dem 19. Jahrhundert in die heutige Kirche der Herrin Ungarns von der am Ende des 18. Jahrhunderts erbauten Kirche gelangte.31 Uber den Wendelinkult in Adony (Kom. Fejér) schrieb der Probstpfarrer und Abt Zoltán Lendvay Folgendes: Wendelin wird in Adony seit dem Anfang des 19. Jahrhundert verehrt. Pfarrer Funtek (1801—25) hat seine Statue aufgestellt, der jenseits der Gemeindegrenze in Richtung des Weinberges schaute. Sein Torso ist auf dem Platz vor dem großen Friedhof zu sehen. Sein auf Blech gemaltes Bild, welches die Kirche schmückte, wurde schon gefunden, so wie auch sein Flaggenbild.32 Statt der im Zweiten Weltkrieg beschädigten und dem Verfall überlassenen Statue wurde 2014 die neue Statue von Ferenc Richter aufgestellt. Die Kreuzstationen in Pázmánd (Kom. Fejér) sowie die Wendelinstatue vor der Produktionsgenossenschaft wurden in den 1950er Jahren abgerissen. Am Sockel der Statue war zu lesen: S VENDELINE O PN 1794 [Sankt Wendelin, flehe für uns]. Die jahrzehntelang vernachlässigte und schadhafte Statue wurde 2011 von der Freundesgesellschaft des Pázmánder Weinbergs restauriert, sie wurde am 28. Oktober auf dem Weinberg wieder geweiht. Auf dem Natursteinsockel steht der langhaarige Hirte aus weißem Kalkstein. Mit seiner rechten Hand hält er seinen stark gefalteten Mantel, mit seiner Linken seinen Hirtenstock. Auf seinem Rücken ist sein breitkrempiger Hut, an seiner Seite seine Kürbisflasche. An seinem Sockel steht die Inschrift auf einer schwarzem Marmortafel: St. Wendelin 1770. Renoviert von dem Freundeskreis des Weinberges 2011. Restauriert vom Bildhauer Ferenc BJchter. » ENTZ-SISA (hrsg.) 1998, 15, 89. » GYIMESI 1989,12. 31 ENTZ-SISA (hrsg.) 1998,101. 32 LENDVAY 1996, 81-82. 297 TT

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