Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 24. 1986-1988 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1990)

Tanulmányok – Abhandlungen - Lukács László: Volkstümliche Faschingsbräuche im Komitat Fejér. p. 83–91. t. I–IV.

Ketten gebunden, je 8-10 m lang, an der ihn zwei Männer führten. Der eine hatte einen Stock, der andere eine Riemenpeit­sche, damit schlugen sie abwechselnd auf den Bär ein, damit er tanzt. Auch als Zigeuner verschiedenen Geschlechts und Alters verkleidete Faschingsnarren saßen in den Wagen. Die „Kinder" rauchten Zigaretten oder Pfeife, die „Zigeunerin" sprang vom Wagen, um zu betteln. Bis zu 6 solcher Gruppen zogen durch das Dorf. Ein als Frau verkleideter Teilnehmer trug am Arm einen Korb, in den die Gaben der Hausleute - Eier, Speck, Wurst - hineingetan wurden. Sie bekamen auch Geld. Im Hof tanzten sie mit den Mädchen und Frauen des Hauses. Die Drehorgel-Szene wurde auch in Előszállás vorgeführt. Hier musizierte der Harmonikaspieler aus einem hausförmigen Hüh­nerstall der auf Rädern von Haus zu Haus gezogen wurde. Am Abend wurde mit dem gesammelten Geld im Wirtshaus oder bei einem Haus eine Unterhaltung veranstaltet. „Der Faschings­dienstag galt als echter Feiertag", erinnerte sich István Ferenczi, geb. 1900. Auch die Burschen von Dunapentele verkleide­ten sich am Faschingsdienstag als Mädchen bzw. Bär. Auf der Straße wurden sie mit Zithermusik begleitet. Die Musikanten banden sich hinten einen Federwisch an die Hose, der unter­wegs, zur allgemeinen Heiterkeit, ständig wackelte. In Enying suchten die reformierten Burschen in Gruppen von 8-10 Personen die Häuser mit heiratsfähigen Mädchen auf. In der Tasche oder in einem Säckchen nahmen sie Asche mit sich und streuten sie auf die Köpfe der Mädchen. Anschließend gingen sie mit den Mädchen in den Weingarten, wo sie sich im Kelterhaus bis zum Abend unterhielten. In Lajoskomá­rom reinigten die Burschen am Aschermittwoch ein Stück Maisstroh, füllten es mit Asche und bestreuten damit die Mäd­chen. Von den Faschingsbräuchen in Csór berichtete Kál­mán Vakarcs an Hand seiner Sammlung aus 1951-52: „Bislang hielt das Volk den Faschingsdienstag für einen Narren­tag. An diesem Tag haben die Frauen gewöhnlich Krapfen gebacken, die sie dann auf den Weinberg ins Kelterhaus trugen, wo auch sie das Faschingsende feierten. Am Aschermittwoch bestreuten die Burschen die Mädchen mit Asche, worauf sie dann bewirtet wurden." (1953, 37.) Im Komitat Fejér waren verschiedene Faschingsbräuche auch in den Dörfern mit deutscher oder slowakischer Bevölkerung üblich. In Isztimer erinnerte sich mein Gewährsmann, Fe­renc Müllner (geb. 1916) an die Umtriebe der deutschen Bur­schen und Mädchen am Faschingsdienstag bzw. am Aschermitt­woch wie folgt : „Die Burschen zogen Frauenkleider, die Mäd­chen Männerkleider an. Sie trugen schlechte, zerlumpte Kleider, zogen sich einen Strumpf vor das Gesicht oder beschmierten es mit Ruß. Die als Frauen verkleideten Burschen trugen ein gro­ßes Wolltuch und eine Schürze, manche bastelten sich aus Fet­zen sogar Busen zurecht. Man nannte sie die Faschingsnarren, sie waren 16 bis 20 Jahre alt. Am Faschingsdienstag gingen auch die Faschingsnarren zum Ball, wo sie die Mädchen zum Tanz aufforderten. Das als Bursche verkleidete Mädchen bat ein wirk­liches Mädchen zum Tanz; das Mädchen lief davon. Im Wirts­haus wurde der Faschingsnarr erwischt man zog ihm die Hose herunter, um zu prüfen, ob es ein Junge oder ein Mädchen sei. Dabei wurde viel gelacht. Am Aschermittwoch gingen die Bur­schen zu Häusern mit heiratsfähigen Mädchen, um Eier zu sammeln. Sie wurden mit Wein und Krapfen bewirtet. Fünf bis sechs Burschen gingen auf einmal, zwei bis drei plauschten mit den Mädchen und Frauen des Haueses, die anderen gingen zum Hühnerstall und holten die frischen Eier. Sie holten sich soviel, um nachher von der Wirtin daraus eine Eierspeise und auch Wein zu bekommen." Es ist bemerkenswert, daß das Eiersam­meln, welches als eine Analogie des Hühnerschiagens in Moha anzusehen ist, auch bei der deutschen Bevölkerung von Isztimer üblich war. Allerdings war hier der Brauch auf zwei Tage aufge­teilt : am Faschingsdienstag fand das Maskenspiel mit den Fa­schingsnarren statt, am Aschermittwoch das Eiersammeln. Als Erklärung des Eiersammeins erfuhr ich in Isztimer, daß die Mädchen auch hier kein Eintrittsgeld beim Faschingsball zu zahlen hatten. Mit den Eiern vom Aschermittwoch wollten die Mädchen und jungen Frauen den Burschen die Veranstaltungs­kosten des Balles kompensieren. Vor dem II. Weltkrieg zogen die deutschen Burschen von Pusztavám am Morgen des Aschermittwochs verkleidet und mit verrußtem Gesicht als Faschingsnarren durch das Dorf. Vor ihnen marschierte das Blasorchester. Sie gingen in jedes Haus, wo es heiratsfähige Mädchen gab und beschmierten diese mit Ruß. Die Mädchen steckten Krapfen auf die langen Stöcke der Faschingsnarren und bewirteten sie mit Speise und Trank. Die Musikanten bekamen bei jedem Haus Wein, welchen sie in Korbflaschen einsammelten. Die Faschingsnarren trieben auch auf der Straße allerlei Unfug, beschmierten die Mädchen mit Ruß und führten lustige Szenen auf. Ein tanzendes Puppenpaar - Hansl und Gretl - wurde auf Wagenräder befestigt und so durch die Straße gezogen (HORÁK 1977, 171). Im deutschen Dorf Gánt erinnerte sich Frau Maria Mol­nár (Geb. 1916) an die Faschingsnarren : „Am Faschingsmontag verkleideten sich die Burschen als Zigeuner, die Männer zogen Frauenkleider an, bemalten ihr Gesicht mit roter Farbe und trugen einen Korb am Arm. Die Begleitung gaben ein Trompe­ten- und ein Harmonikaspieler. Sie verkleideten sich auch als Zigeunerinnen und bestreuten ihr Gesicht mit Puder. Sie gingen zu Bekannten, wo es heiratsfähige Mädchen gab, sangen und tanzten. Die Hausleute bewirteten sie mit Krapfen, Sulz, Wurst." Die Faschingsnarren trieben auch manchen Schaber­nack. Da wurden die Beine eines Esels zusammengebunden und der Esel in einen Hühnerstall geschoben; das Dach des Hühner­stalles wurde entfernt und der Esel guckte durch die Öffnung heraus. Alle lachten. In einem gemeinsamen Hof wurden etwa zwei benachbarte Küchentüren mit einem Strick fest zusammen­gebunden, sodaß die Hausleute aus keiner Küche herauskonn­ten. Oder: Falls die Hausfrau nicht aufpaßte, versteckten die Faschingsnarren in der Küche Gefäße, Küchengeräte und Le­bensmittel. Die Hühner sperrten sie in den Hühnerstall ein, sodaß diese nach dem Eierlegen nicht herauskommen konnten. Auch in Szár zogen die verkleideten Faschingsnarren am Faschingsdienstag von Haus zu Haus, überall bekamen sie Wür­ste, Preßwurst, Krapfen und Wein. Die Krapfen steckten sie auf einen Spieß. Auch hier zogen sie die tanzenden Puppen, Hansl und Gretl, auf Wagenrädern mit sich. Aus Újbarok, einem Dorf mit gleichfalls deutscher Bevölkerung, sind uns die ehema­ligen Umtriebe der Faschingsnarren ebenfalls bekannt. In Hercegfalva gingen die deutschen Burschen am Aschermittwoch zu den Häusern mit heiratsfähigen Mädchen. Sie nahmen schwarze Schuhwichse oder Ruß mit sich, womit sie das Gesicht der Mädchen beschmierten. Überall wurden sie mit Wein bewirtet. In Bakonycsernye erzählte János Nyevrikel (geb. 1895) vom Aschenstreuen (slowakisch: popelili). Am Aschermittwoch zogen verkleidete Burschen durch das Dorf, mit einem rußigen Federwisch am Hut. In der Tasche trugen sie in einem Säckchen Asche mit sich, und bestreuten damit die Passanten. Sie gingen zu Häusern mit heiratsfähigen Mädchen und streuten diesen 89

Next

/
Oldalképek
Tartalom