Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1958) (Pécs, 1958)

Kodolányi János: Adatok a Nyugati Mecsek paraszti szőlőgazdálkodásához és borászatához

178 KODOLÁNYI JÁNOS ANGABEN ZUR BÄUERLICHEN WEINBAUKULTUR IM WESTLICHEN TEIL DES MECSEKGEBIRGES (Zusammenfassung) Unter den Gebirgszügen in der Baranya, an de­nen Weingärten angelegt worden sind, ist das Me­csekgebirge der wichtigste. In den Urkunden von dem Anfang des vorigen Jahrhunderts wird das Mecsekgebirge schon unter den drei wichtigsten weinbauenden Gegenden erwähnt. Diese Arbeit be­schreibt hauptsächlich die Weinbaukultur der Ort­schaft Cserdi, bezieht aber auch die Dörfer Helesfa, Boda, Kővágószöllős, Kővágótöttös und Cserkút ein. In diesen Weingärten wurde vor dem Befall durch die Reblaus hauptsächlich der sog. „Kadarka" (Rotweinsorte) angebaut, nach dem Befall durch die Reblaus begann man amerikanische Reben zu setzen. Die Besitzer der meisten Weingärten sind Bauern, und wie auch in anderen Gegenden des Dunántuls (Transdanubien), besitzen auch Bauern aus anderen Dörfern hier Weingärten. Früher um­fassten die Weingärten ein kleineres Gebiet. Sie be­standen aus Gewänden. In einem Joch von 1200 П Klaftern waren ungefähr 6 Gewände. Die Ge­wände sind durch einen Gewändekopf getrennt. Das ist eigentlich der Weg. Der Weingarten findet in einem Schnitt sein Ende. Vor dem zweiten Welt­krieg verrichtete die Berggemeinschaft die gemein­samen Angelegenheiten, an deren Spitze der Berg­richter stand. Für die Ordnung des Berges war der Bergwächter verantwortlich. Wenn er seinen Berg ablief, musste er einen kleinen Stock in das Schlüs­selloch des Presshauses stecken; das war das Zei­chen, dass er dort gewesen war. In dem Weinberg von Cserdi nahmen in der letzten Zeit seit dem ersten Weltkriege einige Besitzer ihre ständige Wohnung. Das waren die ehemaligen Dienstleute der benachbarten Domäne und die einstigen Hirten der Dörfer. In Cserdi gibt es nicht nur im Weinberg Keller, sondern auch im Dorfe, und zwar in dem Abhang der Hohlwege gegraben. In diesen bewahrte man früher das Getreide und erst später wurden sie zu Weinkellern. In diesem Gebiet überwiegen die Loch­keller, die über die Presshäuser gebaut sind. Das Ge­bäude besteht entweder aus einer Erdmauer, oder aus Lehmziegeln, die neueren aber sind schon aus Ziegeln und Steinen. Die alten Keller sind mit Stroh oder Schindeln gedeckt, die neueren aber mit Dach­ziegeln. Im Kellerloch stehen die Fässer und andere Gefässe, im Presshaus die Geräte, Weinpresse usw. Hier ist auch das Wohnzimmer eingerichtet. Unter den Arbeiten im Weingarten sind das Schneiden, Hacken, Spritzen, Binden und Eingraben die wichtigsten. Früher schnitt man die Reben mit einem sichelförmigen Messer. Die Arbeit im Wein­garten wird sowohl von den Männern, als auch von den Frauen verrichtet, es gibt aber manche spezielle Arbeiten, die nur von den Männern verrichtet wer­den. Um bei der Weinlese schneller fertig zu werden, helfen die Bauern einander. Wenn sie roten Wein haben wollen, muss der Most in einem Bottich gären und darf nur nach der Gärung ins Fass ge­füllt werden. Wenn das Fass nicht angestochen ist, sc zieht man den Wein mit Hilfe eines Hebers, der früher aus Kürbiss gemacht wurde. Die Weinkultur des alten Pécs übte mit Sicher­heit eine gewaltige Wirkung auf den Weinbau der Umgebung aus, schon auch deswegen, weil alle Weinbauern gerne die Erfahrungen anderer Wein­bauern übernehmen und auch in ihrer eigener Wirtschaft ständig experimentieren.

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