Zounuk - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 7. (Szolnok, 1992)

TANULMÁNYOK - Cseh Géza: Jókai Mór és az 1896. évi karcagi országgyűlési választás / 99. o.

GÉZA CSEH MÓR JÓKAI UND DIE WAHL VON KARCAG AUS DEM JAHRE 1896 Das ist heutzutage schon von Wenigen bekannt, dass sich eine bedeutende Episode des Lebens eines der grössten Romantiker der ungarischen Literatur an Karcag und seiner Gegend knüpft. Im Jahre 1896 erlitt er als Wahlkandidat der Regierungspartei im Wahlbezirk Karcag an der Landeswahl eine Niederlage und dieser Misserfolg hiess das Ende der po­litischen Laufbahn des 71 jährigen Schiftstellers. Mór Jókai nahm von seiner Jugend an an den politischen Bewegungen in Ungarn teil. 1848 war er eine der Hauptgestalten der sogenannten Märzjugendlichen, zwischen 1861 und 1875 war er Abgeordnete der Beschlusspartei, dann der des „Linkszent­rums." 1875, als Kálmán Tisza, der Leiter des Iinkscentrums gegen den Ministerpräsi­dentenstuhl seinen Oppositionsstandpunkt vertauschte, schloss sich ihm Jókai an und wurde seine politische Bahn dann auf der Seite der Regierungspartei fortgesetzt. Mór Jókai nahm auf das Verlangen des Vorstandes der Liberalen Partei die Wahlkandidatur im Wahlbezirk Karcag an. Zum Bezirk gehörte die wahlberechtigte Bevölkerung von Karcag, Kisújszállás, Kunhegyes und Kunmadaras. Die von den Staatssteuern belasteten reformierten Kleinbesitzer unterstützten in der Regel die Unabhängigkeitspartei und die geschichtlichen Traditionen ihrer Religion stärkten auch ihre patriotischen Gefühle vom Jahre 1848. Im Oktober 1896 wurde Jókai krank und konnte selbst vor den Wahltagen bloss nach Karcag fahren. Obwohl er seiner schriftstellerischen Popularität zu verdankend an der Wahl viele Stimmen hatte, unterlag er gegen den unabhangigkeitsparteilichen reformierten Predi­ger von Karcag, Imre Madarász mit 385 Stimmen. Nach dem Wahlfiesko in Karcag Hess sich der mit den Gesundheitsproblemen ringende Schriftsteller als Abgeordneter nicht mehr kandidieren. Er beendete seinen an seine grosskumanischen Getreuen geschriebenen Abschiedsbrief mit dieser Zeile: „Für mich war dieser Misserfolg das Begräbnis. 116

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