Folia archeologica 25.

Tibor Kemenczei: Zur Deutung der Depotfunde von Aranyos

56 T. KEMENCZEI Donau gelegenen Gebieten die Grabfunde von Cseke und Bakonyszűcs aus diesem Zeitalter stammen. Die Funde des Depothorizontes von Aranyos hielt sie für die Nachlassenschaft der Gáva-Kultur. Zu dieser reihte sie auch den vierten Fund von Bükkaranyos ein. 1 1 Die chronologischen Fragen der spätbronzezeitlichen Depothorizonte wur­den auch von M. Novotna, die in der von uns behandelten Periode im Gebiete der Slowakei die Depothorizonte unter der Benennung Drevenik-Blh, Oédany und Buzica-Rimavská Sobota unterschieden hat, ausführlich erörtert. Die Zeit dieser entspricht der Periode R ВС, der Übergangszeit R ВС — BD und der Periode R BD. 1- Der vierte Fund von Bükkaranyos gehört dieser Einteilung nach in die Fundgruppe Buzica-Rimavská Sobota. Aufgrund einer musterhaften typologischen Analyse der Bronzeäxte aus Rumänien kam A. Vulpe zu dem Schluß, daß es nicht richtig ist von einem Depotborizont von Ópályi zu sprechen, da der Fund von Ópályi zur Spätphase der Depotfundgruppe von Uriu-Dragomiresti (Domanesti) gehört. Er stellte fest, daß man die Chronologie von A. Mozsolics und W. A. von Brunn nicht in dem ganzen südosteuropäischen Raum allgemein anwenden kann. So bedeuten die Fundgruppen von Forró, Felsőbalog und Ópályi keine chronologische Nachein­anderfolge. Der Fund von Felsőbalog gehört in die Gruppe von Rimaszombat, die chronologisch mit dem Horizont von Uriu-Dragomiresti parallel läuft. Die beiden Fundgruppen sind gleichaltrig, jedoch ist ihre räumliche Verbreitung verschiedentlich. 1 3 In unserer Studie aus dem Jahre 1965 über die Schatzfunde von Typ Rima­szombat haben wir einen mit den Folgerungen von A. Vulpe im wesentlichen übereinstimmenden Standpunkt festgelegt. 1 1 Eine betreffs der Gegenstandstypen durchgeführte Analyse der inzwischen zum Vorschein gekommenen vierten Bron­zefund von Bükkaranyos ermöglicht den mehrseitigen Beweis dieses Stand­punktes. Die große Mehrheit der Fundobjekte besteht aus Lanzenspitzen. Von diesen stellte die Verbreitungsliste der Form mit geschweifter Klinge für Mitteleuropa G. Jacob-Friesen zusammen, der festgestellt hat, daß diese unter den aus den Perioden Reinecke BD und Ha A stammenden Funden gleichfalls vorkommt (Abb. 1:9, 10; Abb. 2:1, 10: Abb. 3:2, 6), 1 5 Auch W. A. von Brunn hat solche Lanzenspitzen auf denselben Zeitraum datiert. 1 6 Laut M. Novotná bildete sich diese Lanzenform zur Zeit der Periode R ВС aus. 1 7 Aus Ostungarn sind uns ihre ältesten Stücke aus den Depotfunden von Typ Opályi 1 8 und Rimaszombat 1 9 1 1 Mozsolics, A., Acta Arch. Hung. 15(1963) 78.; Dies., Some remarks on „Peschiera" bronzes in Hungary, in The European Community in Later Prehistory. Studies in honour of C.F.C. Hawkes. (London 1971) 71.; Dies., Bronze- und Goldfunde des Karpatenbeckens. (Bp. 1973) 108—113. 1 2 Novotna, M., Die Bronzehortfunde in der Slowakei. (Bratislava 1970) 28—34. 1 3 Vulpe, A., Die Äxte und Beile in Rumänien. PB IX:2. (München 1970) 5., Anm. 4. 1 4 Kemencééi, T., HOMÉ 5(1965) 32. 1 5 Jacob —Friesen, G., Bronzezeitliche Lanzenspitzen Norddeutschlands und Skandinaviens. (Hildesheim 1969) 220. 1 6 Brunn, W. A. v., a.a.O. 36. 1 7 Novotna, M., a.a.O. 34. 1 8 Beregsurány, Demecser, Penészlek. S. Anm.125, 129, 154. 1 9 Pétervására I, Felsőzsolca, usw. S. Anm.89, 96.

Next

/
Oldalképek
Tartalom