Folia archeologica 25.
Tibor Kemenczei: Zur Deutung der Depotfunde von Aranyos
DEPOTFUNDE VON ARANYOS 57 bekannt. In der westlichen Hälfte des Karpatenbeckens kamen solche Lanzen aus den Grabfunden der Cseke- (Caka-) Kultur zum Vorschein. 2 0 Als Vorgänger des Typs der Form nach kann die Lanzenspitzenform mit glatter, ungerippter Klinge und geschweifter Seite angesehen werden. Diese ist schon in Depotfunden von Koszider-Typ auffindbar. 2 1 Unter den Lanzenspitzen mit geschweifter Seite kommen auch solche vor, deren Tüllenteil in der Mitte der Klinge gerippt ist (Abb. 1:9; Abb. 2:8, 9; Abb. 3:1, 4, 7) Diese sind in Ostungarn zuerst in den Depotfunden von Typ Ópályi 22 und Rimaszombat anzutreffen. 2 3 Die lorbeerblattförmigen Lanzenspitzen lassen sich ebenfalls in zwei Hauptvarianten trennen. Zweifellos der ältere ist jener Typ, dessen Tülle nicht gerippt ist. Unter diesen finden wir Stücke mit langem (Abb. 2:12; Abb. 3:5) und solche mit kurzem Tüllenteil (Abb. 2:13). Beide sind Produkte der Metallkunst von Ópályi und Rimaszombat. 2 4 Zur Datierung der lorbeerblattförmigen Lanzenspitzen mit geripptem Tüllenteil in der Mitte der Klinge (Abb. 2:4—6, 15; Abb. 3:9) verfügen wir aus Ostungarn auch über einen Grabfund. In Gelej ist aus dem Gräberfeld eine solche Lanzenspitze der Spätpiliny-Kultur zum Vorschein gekommen. 2 5 Sie ist auch aus den Depotfunden von Typ Ópályi und Rimaszombat bekannt. 2 0 In Westungarn kam aus den zur Cseke-Kultur gehörenden Grabfunden von Bakonyszűcs und Csabrendek eine solche Lanzenspitze zum Vorschein. 2 7 Die dritte Lanzenspitzenform vertreten im ersten und vierten Fund von Bükkaranyos die Stücke mit rhombischer Klinge (Abb. 2:5, 11, 15; Abb. 3:10—14) Dieser Typ kommt in den Depotfunden von übereinstimmendem Alter mit den vorangehenden in Ostungarn vor, 2 8 während er in Transdanubien (\Vestungarn) auch in dem aus der Periode R BD stammenden Grabfunde von Csabrendek anzutreffen ist. 2 U Die in den Funden von Bükkaranyos vorhandenen Lanzenspitzentypen sind auch in Ostungarn in den von A. Mozsolics als Typ Ópályi genannten Depotfunden anwesend, jedoch auch unter den Funden des sog. Depothorizontes von Aranyos bekannt. So kann aufgrund der Lanzenspitzen das Auseinanderhalten der beiden Depothorizonte nicht bestätigt werden. Laut Bezeugung der Grabfunde hat diese Lanzenspitzen in Nordungarn zuerst das Volk der SpätpilinyKultur, in der westlichen Hälfte des Karpatenbeckens das Volk der Cseke-Kultur 2 0 Sôtér, Â., Arch. Ért. 12(1892) 207. — Mosonyszolnok.; Tolik, A. — Paulík, ]., Die Ausgrabung eines Grabhügels in Caka in den Jahren 1950—51 SA 8(1960) 118., Taf. VIII. 2. — Cseke (Caka). 2 1 Mozsolics, A., Bronzefunde des Karpatenbeckens. (Bp. 1967) Taf. LVIII. 10. 2 2 Abaújszántó, Felsőzsolca, Viss I. S. Anm, 74, 89, 162. 2 3 Demecser, Ópályi, Pap, Tiszabezdéd. S.Anm. 129, 150, 152, 160. 2 4 Abaújkér I, Érdőhorváti. S. Anm. 73, 86. 2 5 In der Ortschaft Gelej bei Miskolc haben wir 150 Urnenbestattungen erschlossen. Von diesen enthielt Grab Nr. 84 die Lanzenspitze. 2 6 Demecser, Olcsvaapáti, Tiszaszentmárton, Felsőzsolca. S. Anm.129, 149, 161, 89. 2 7 Patek, E., Acta Arch. Hung. 22(1970) Taf. III. 1. — Bakonyszűcs.; Lehoczky, T., Arch. Ért. 7(1887) 175. — Csabrendek. 2 8 Abaújszántó, Gemzse, Tiszaladány. S. Anm. 74. 132, 161. 2 9 Le/joczky, T., a.a.O.175. — Csabrendek.