Folia archeologica 25.

Tibor Kemenczei: Zur Deutung der Depotfunde von Aranyos

DEPOTFUNDE VON ARANYOS 59 Fundes bestimmt wird, das früheste. Solche Beile gibt es unter anderen auch im ersten Fund von Piricse. Dieser Fund kam in einem Tongefäß vonGáva-Typ zum Vorschein, 1 0 kann demnach auf eine jüngere Zeit, als die Fundgruppe von Ópályi und Rimaszombat datiert werden. Von den ösenlosen, mit dreieckiger Rippenver­zierung versehenen Tüllenbeilen können wiralso dasselbe feststellen, was wir von den übrigen Tüllenbeilen der Funde von Bükkaranyos gesagt haben. Ihre Erzeu­gung begann in der Spätphase der Bronzeindustrie von Ópályi und Rimaszom­bat, jedoch wurden sie auch noch in der folgenden Periode fortgesetzt. Mehrere Forscher erörterten bereits die Frage der Datierung der doppel­armigenÄxte (Abb. 1:11, 12). 4 1 Neuerdings befaßte sich A. Mozsolics mit diesem Problemenkreis ausführlicher und kam zur Überzeugung, daß die verzierten, sorgfältig ausgearbeiteten Exemplare die älteren sind, während die kleineren, schlecht gegossenen Stücke aus einer späteren Zeit stammen. Die ersteren da­tierte sie auf das Zeitalter der Depothorizonte von Opályi und Forró, die letzteren zum Depothorizont von Aranyos. 4 2 Eigentlich gibt es schon in den von ihr in den sog. Horizont von Forró gereihten Funden kleine, schlecht gegossene dop­pelarmige Äxte (Sajóvámos, Osgyán II). Die Stücke von Bükkaranyos können mit diesen verglichen werden. Die Erzeugung dieser Form erfolgt also mit dem gut ausgearbeiteten größeren Typ, der ein häufiger Zubehör der Funde von Rimaszombat und Ópályi ist. 4 3 Der in Viss zum Vorschein gekommene Depot­fund beweist zweifelsohne, daß die letztere Variante der doppelarmigen Axt ebenfalls auf die Zeit der Periode von Riegsee datiert werden kann. Von der Datierung der doppelarmigen Äxte kann demnach gesagt werden, daß ihre früheren Stücke in Oberungarn noch aus der Zeit der Periode R BC 2 stammen (Felsőbalog). Während der dieser folgenden Periode wurden ebenfalls sorgfältig ausgearbeitete, größere und schlecht gegossene, kleinere Formen her­gestellt. Da diese in der Gesellschaft gleicher Gegenstandstypen hervorkommen, gehören sie zu einem Fundhorizont, und nicht in zwei Horizonte. Die große Mehrheit der Fundorte der doppelarmigen Äxte liegt in Nordungarn und in der Südostslowakei, d. h. in dem Gebiete der Piliny-Kultur und demnach dürfte auch dort ihr Erzeugungszentrum gewesen sein. In andere Gebiete (Obere Theiß­gegend, Transsilvanien, Transdanubien, Schlesien, Mähren, Böhmen, Deutsch­land) kamen sie von dort aus. 4 4 Auch in Depotfunden, aus jüngeren Perioden, als die Funde von Typ Rimaszombat, Ópályi finden wir ebenfalls doppelarmige Äxte, die jedoch zu den zur Einschmelzung gesammelten Gegenständen spä­terer Zeiten gehören. Die Analysierung der Gegenstände des vierten Fundes von Bükkaranyos beweist demnach, daß diese sowohl in den Fundkomplexen des Horizontes von Ópályi, wie in denen des sog. Aranyos gleichfalls vorkommen. Dasselbe ist zu 4 0 Натре/, ]., A bronzkor . . . Taf. CXCII. 28. 4 1 Roska, M., Arch. Ért. 85(1958) 46—49.; Novotná, M., Kommandoäxte in der Slowakei und das Problem ihrer Datierung. Sbornik FFUK 10(1959) 115—132.; Dies., Die Bronzehort­funde . . . 32.; Kemenc Zei, T., HOME 5 (1965) 117.; Brunn, W. A. v., a.a.0.31. 4 2 Mo^solics, A., Bronze- und Goldfunde . . . 22—24. 4 3 Borsodharsány, Bükkaranyos IV, Felsődobsza, Muhi, Pétervására III, Sajóvámos, Felsőbalog, Gesztete, Osgyán II, Rimaszombat, Zólyom III bzw. Ópályi, Viss II, Domahida. 1 4 S. Anm. 41—42.

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