Folia archeologica 25.

Tibor Kemenczei: Zur Deutung der Depotfunde von Aranyos

60 T. KEMENCZEI beobachten, wenn man die Objekte des ersten Fundes von Aranyos untersucht. Von diesen stimmen die Lanzenspitzen und die Tüllenbeile im wesentlichen mit denselben Gegenstandstypen des vierten Fundes überein. Die Schwerter lassen sich in drei Formen absondern. Das eine Schwert bestimmte J. D. Cowen für einen Typ I/a. 4 5 A. Mozsolics hielt dieses für eine jüngere Variante. 4 6 Es liegt jedoch außer Zweifel, daß in den Depotfunden von Felőr (Uriu) und Rimaszom­bat Schwerter von Typ I/a zu finden sind, die mehrere Gegenstandstypen an den Funden von Aranyos knüpft (doppelarmige Axt, Armspirale, Lanzenspitze). Auch der neuerdings zum Vorschein gekommene Fund von Viss enthält zwei Schwerter von Typ I/a, in dem sich außerdem noch zwei Schwerter von Riegsee, drei von Typ Il/a, eine Axt von Typ Rohod, eine doppelarmige Axt, zwei Hand­schutzspiralen und der obere Teil eines Gefäßes von Typ Blatnica befanden. Der Fund von Viss enthält auf diese Weise die Objekte des Horizontes von Ópályi und die des sog. Horizontes von Aranyos gemeinsam. Aufgrund dieses Fundes kann also von den Schwertern von Typ I/a festgestellt werden, daß sie wenn ihre Herstellung auch schon in der Periode R BC 2 begonnen hat, in der östlichen Hälfte des Karpatenbeckens während der ganzen Zeit der Periode R BD dennoch bekannt waren. Eine ähnliche Datierung gab A. Alexandrescu über den in Ru­mänien gefundenen, zu dieser Formengruppe gehörenden Unip-Uriu-Schwerttyp. 4 7 Den Beginn der Erzeugung des Schwerttyps Sprockhoff Il/a setzt die For­schung eindeutig auf die Periode R BD. ' 8 Aus dieser Periode stammen in Nord­ostungarn die Schwerter in den Funden von Benczúrfalva IV., Bükkaranyos I., Alsódobsza, Umgebung von Sárospatak, Viss II., Zalkod, Olcsvaapáti und Rimaszombat in der Südostslowakei. In der Gesellschaft dieser finden wir in fast jedem Funde die für diese Periode sehr charakteristischen Armspiralen und Handschutzspiralen. Laut der Meinung von A. Mozsolics wurde diese Schwert­form zuerst zur Zeit der Funde von Typ Ópályi angewendet, jedoch in der Pe­riode von Aranyos-Riegsee allgemein. Die beiden Depothorizonte knüpfen aber andere, mehrere zum Teil bereits erwähnte Gegenstandstypen aneinander und in die Reihe dieser gehört auch das Schwert von Typ Il/a. Die zweite Periode seiner Gebrauchszeit bildet, wie darauf schon mehrere Forscher hingewiesen haben, die Periode Ha A. Der Form nach ist das Schwert mit Griffdorn im ersten Funde von Aranyos mit einem charakteristischen Schwerttyp des östlichen Beckens des Mittelmeeres verwandt. Über diese Schwerter des sog. Satos-Ugarit-Typs hat zuletzt eine voll­kommene Übersicht W. Kimmig gegeben, in der er sie auf die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts v. u. Z. datiert hat. Zwischen den orientalischen und mittel­europäischen Schwertern sah er keinen Zusammenhang. 41 1 1. Foltiny reihte die italischen Parallelen des Schwertes von Bükkaranyos auf und stellte fest, daß 4 5 Cornn, J. D., a.a.O. 448. 4 e Mo%solics , A., Bronze- und Goldfunde . . . 27. 1 7 Alexandrescu , A. D., Die Bronzeschwerter aus Rumänien. Dacia 10(1966) 132. 4 8 Cowen, J. D., Eine Einführung in die Geschichte der bronzenen Griffzungenschwerter in Süddeutschland und den angrenzenden Gebieten. BRGK 36(1955) 63. 4 9 Kimming, W., Seevölkerbewegung und Urnenfelderkultur. in Studien aus Alteuropa. I. Beihefte d. BJ 10/1. (Köln 1964) 232—235.

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