Vízügyi Közlemények, 1998 (80. évfolyam)

2. füzet - Liebe Pál: A hévízhasznosítás helyzete Magyarországon

A hévizhasznositás helyzete Magyarországon 225 Lage der Thermalwassernutzung in Ungarn von Dipl.-Ing. Pá! LIEBE In Ungarn sind die geothermischen Gegebenheiten günstig. Das ist u.a. der Tatsache zu verdan­ken, daß hier der geothermische Gradient um etwa 50% höher ist, als im Weltdurchschnitt: in Ungarn liegt er durchschnittlich bei 5°C pro 100 m. Die das Thermalwasser speichernden Formationen können in folgende zwei Hauptgruppen un­terteilt werden: — der Thermalkarst-Speichertyp wird durch rissige, karbonathaltige Formationen des Grund­gebirges, bzw. durch an dieselben hydraulisch mehr oder weniger anknüpfende Deckkarst­Formationen vertreten, während — zu dem Speichertyp der Becken-Schuttsedimente vor allem die sandigen Formationen aus dem Oberen Pannon und Pleistozän, außerdem aber auch die seltener vorkommenden, Ther­malwasser speichernden Formatioren des Unteren Pannon, des Miozäns und des Oligozäns gehören (Bild I). Den zeitlichen Gang der Entstehung von Thermalwasserbrunnen zeigt Bild 2. Sowohl im Hin­blick auf die Anzahl als auch auf die Wasserförderkapazität ist im Bilde ab 50er Jahre ein kräftiger Aufschwung, in den 60er Jahren ein Scheitel und sodann ein starker Abfall zu bemerken. Am 1. Jän­ner 1996 wurden in Ungarn insgesamt 1 245 Brunnen registriert, deren Wassertemperatur die 30 °C übertraf. (Tabelle f). Fast bei der Hälfte der Brunnen liegt die Wassertemperatur unter 40'C, fast bei einem Viertel über 60"C, wobei von den letzteren lediglich 51 Brunnen ein Thermalwnsser über 90 °C tiefem. Eine Aufschlüsselung der Brunnen mit verschiedenen Wassertemperaturen nach Temperatur­Kategorien und Nutzungszwecken wird in Tabelle II geboten. Die durchschnittliche Förderung der Thermalwasserbrunnen kann z.Z. mit etwa 340 tausend m-Vd angesetzt werden, wovon etwa 80 tausend rrvVd Thermalkarst-Speichem (inklusive den Abfluß des Héviz-Sees) entstammt. Über die Art der Förderung informiert Bild J, über die Neigung zur Sin­terausscheidung Bild 4, schließlich über die angewandten Meßmethoden Bild 5. Der Betrieb von Brunnen, die in der Umgebung natürlicher Thermalquellen geteuft wurden, vermindert i.a. die Schüttung der ursprünglichen Quellen.In solchen Fällen geht man, zwecks Wie­derherstellung bzw. Steigerung der ursprünglichen Schüttung, oft zum Pumpbetrieb der natürlichen Quelle über. Infolgedessen kann die von der Quelle über Pumpen und Brunnen geförderte Wasser­menge die Größe der Nachbildung schon übertreffen, was zu einem andauernden Druckabfasll füh­ren kann. In diesem Fsll beginnen die kälteren (und oft verschmutzten) Grundwässer dem Brunnen­gebiet zuzuströmen, was zur Abkühlung und Verschmutzvng des Quellwassers führt. Eine Folge der regionalen und lokalen Druckverminderung der Themialwasserspeicher ist es, daß der anfängliche Brunnenkopfdruck der neu geteuften Thennalbrunnen allmälich abnimmt, so daß der Anteil der Brunnen zunimmt, deren Restwasscrdruck schon zur Zeit ihrer Teufung das Gcländenivcau nicht übertraf (Bild 6): nicht einmal die Hälfte der nach 1983 geteuften Thcrmalbninncn war positiv. Auch die 1996 durchgeführten Erhebungen weisen auf einen fortsetzenden Druckabfall bzw. daraufhin, daß die anfangs positiven Brunnen nach und nach negativ werden. Aufgrund einer landesweiten Übersicht-Bewertung der periodischen Überprüfungen der Ther­malwasserbrunnen kann zusammenfassend festgestellt werden, da während der vergangenen beiden Jahrzehnte bei den Thermalbrunnen der Großen Ungarischen Tiefebene folgende Senkungstrende nachgewiesen werden: bis zur Tiefe von 500 m: 0,2 bis 0,6 m/a (im Durchschnitt: 0,3 m/a); zwischen 500 und 1000 m Tiefe: 0,3 bis 1,1 m/a (im Durchschnitt: 0,6 m/a), unter 1000 m: 1 bis 2 m/a. Auch unter der Kleinen Tiefebene wurden Senkungstrende in der Größenordnung von m/a gefunden. Unter dem Transdanubischen Mittelgebirge liegen sie bei 0,5 m/a. Die Druckabnahmc zeigt sich am ein­heitlichsten im Falle des Thcrmalwasserspeichers der Großen Tiefebene. Bild 7 veranschaulicht die beobachteten Wasserstands-Ganglinien von verhältnismäsig weit voneinander liegenden Brunnen

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