Vízügyi Közlemények, 1987 (69. évfolyam)
1. füzet - Stelczer Károly: Száz éve alapították a vízrajzi osztályt
34 Stelczer Károly Die Abflußmessungen betreffend wurde aufgrund der Ergebnisse der Messungen, die während des Theißhochwassers 1895 in mehreren Querschnitten kontinuierlich durchgeführt worden waren (Bild 8), festgestellt, daß „zuerst sich das Maximum des Gefälles, dann der Höchstwert der Mittelgeschwindigkeiten, später das Maximum der Wassermengen und nur zuletzt der höchste Wasserstand meldet". Anläßlich der Millenium-Austellung 1896 wurden auch die sog. Mengenkurven von Dinnyéshát und Tiszapüspöki vorgeführt (Bild 9), die wahrscheinlich die ersten Hochwasser-Schleifenkurven der Welt waren. Dabei wurde festgestellt, daß die bei ansteigendem Wasserstand geführte Wassermenge sogar um 30 bis 40% die bei derselben Wasserstandshöhe, aber bei abfallender Tendenz geführte Wassermenge überschreiten kann, „was eine natürliche Folge der Gefälledifferenz ist, die mit den beiden entgegensetzten Tendenzen der Wasserstandsänderung einhergeht". Zwecks Meldung bzw. Vorhersage der Wasserstände wurde als erste Tätigkeit des 1892 gegründeten Landes-Wassermeldedienstes die Hydrographische Tageskarte verfertigt, die ab 1895 bis heute täglich erscheint. Die Entwicklung der Methoden der hydrologischen Vorhersage kann am besten anhand der Ergebnisse von Korbély (1909) veranschaulicht werden. Im Interesse der Wasserstandsvorhersage an der Theiß hat er die historischen Hochwässer verarbeitet (Tab. III) und hat die Fälle gesondert analysiert, wenn nur eine Hochwasserwelle an der Theiß abläuft (Bild 11), wenn gleichzeitig damit auch ihre Nebenflüsse und sogar ihr Vorfluter, die Donau ansteigen (Bild 12) und schließlich wenn an der Theiß mehrere Hochwasserwellen einander folgen (Bild 13). Aufgrund der Ergebnisse dieser Analysen hat er untersucht, was die mathematische Wahrscheinlichkeit gleichzeitiger Hochwässer an der Theiß und an ihren Nebenflüssen ist und schließlich erstellte er mit Hilfe der Methode der kleinsten Quadrate eine Beziehung für die Vorhersage der Wasserstände am Theiß-Pegel Szeged (Gl. 1.). Anhand dieser Beziehung ist der höchstmögliche Wasserstand bei Szeged 939 cm. Der bis jetzt beobachtete höchste Wasserstand war 960 cm (1970).