Vízügyi Közlemények, 1956 (38. évfolyam)
2. füzet - VII. Kisebb közlemények
(72) DAS VERVOLLKOMMNEN DER HOCHWASSERVORIIERSAGE IN UNGARN Von Dr. Ing. W. László/fi; (Abbildungen und Formel im ungarischen Teil, S. 316—329.) DK. 627.516 Die Hochwasservorhersage war immer von äußerster Wichtigkeit in Ungarn, wo 25 vH der landwirtschaftlich bestellten Fläche unter dem Schutze von Hochwasserdeichen steht, infolge der an den Hauptflüssen errichteten bzw. geplanten Staustufen hat sich ihre Bedeutung, teils der richtigen Handhabung der Stauwehre wegen, teils im Interesse der zielbewußten Organisierung der Bauarbeiten noch weiter erhöht. I. Die Entwicklung des Wasserstandmeldedienstes und der Vorhersagen Die Organisierung des ungarischen Hydrographischen Dienstes ist durch die wiederholten Hochwasserschäden unbedingt notwendig geworden und eine der eisten Arbaeten der im Jahre 1886 aufgestellten Hydrographischen Abteilung war die Orgnisiierung des Wasserstandmeldedienstes, weiters die Einführung der Vorhersagen [1]. Die Organisation des ungarischen Hydrographischen Dienstes und die von ihm veröffentlichte „Tägliche Hydrographische Übersichtskarte" fanden seitens der ausländischen Fachkreise wiederholt Anerkennung [2, 3]. Im Jahre 1920, als «lie Commission Interalliée du Danube die Leitung der Donauschiffahrt übernahm, hat sie die Hydrographische Abteilung mit der Veröffentlichung der damals mit französischem Text erscheinenden täglichen Hydrographischen Übersichtskarten betraut. Auch die in den zwanziger Jahren organisierten rumänischen und jugoslawischen hydrographischen Dienste übernahmen das gutbewährte Muster. Ähnliche Karten erschienen im Jahre 1944 sogar auch in deutscher Abfassung. Zur Zeit der Organisierung des Wasserstandmeldedienstes steckte die Hochwasservorhersage auch im Auslande noch in Kinderschuhen. Nach gewissenhaftem Studium der ausländischen Versuche, hat J. Péch sich auf die für die Loire bearbeitete Methode Mazoyer' s stützend, sein System ausgearbeitet. In seinem ausführlichen Werk über die Wasserstandsprognôse, das in den Jahren 1895 — 97 ungarisch, später auch in deutscher und französischer Übersetzung erschien [4], bewies er, daß an Flüssen mit äußerst geringem Gefälle, wie in Ungarn, auch die Bettfülle, d. h. die im Flußbett momentan gespeicherte Wassermenge, bei der Vorhersage beachtet werden muß. Schon im Jahre 1895 wurden 1—8 tägige Vorhersagen betreffend die Scheitelhöhen der Flutwellen herausgegeben. Seit 1898 wurde sogar für 20 Donaustationen eine forllaufende Vorhersage der in 24 bzw. 48 Stunden zu erwartenden Wasserstände eingeleitet und im Jahre 1900 nahm auch die Vorhersage der Überschwemmung der Deichvorländer ihren Anfang. Am früher unter einheitlicher Verwaltung gestandenen Wasserstandmeldenetze des Einzuggebietes der Mittleren Donau haben sich seit dem Jahre 1920 mehrere Staaten beteiligt. Der Ständige Technische Ausschuß für die Wahrung der Abflußverhältnisse im Donaubecken ( Commission technique permanente du Régime des Eaux du Danube, kurz С RED) hat aber, dessenungeachtet, das Funktionieren des Hochwassermeldedienstes im Donaubecken gesichert. Im Jahre 1929 führten die Donauländer, der Anregung der Internationalen Donaukommission folgend, die internationalen Wasserstandmeldungen durch den Rundfunk ein. Die hydrographischen Dienststellen der beteiligten Staaten tauschen seitdem systematisch ihre Beobachtungsangaben aus. Im Jahre 1948 hat die Donaukommission die neue Ordnung des internationalen Wasserstandmeldedienstes geschaffen, infolgedessen stehen die zur Vorhersage nötigen wichtigsten täglichen Wasserstandsangaben im allgemeinen stets zur Verfügung. Die zur Hochwasservorhersage dienenden Behelfe (Tabellen, Diagramme) müssen von Zeit zu Zeit — wegen Änderungen im Pegelnetze, sowie in den Abflußverhältnissen durch natürliche Ursachen oder künstliche Eingriffe verursacht, bzw. gemäß der Gestaltung der praktischen Bedürfnisse — umgearbeitet werden.