O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 21. (Budapest, 1982)
Lukina, G. P. ; Kravchenko, T. F.: Einige ökologische Daten über die Wüstenrenner (Eremias) in Ciskaukasien (Lacertidae) 203-208. o.
sehen, sondern auch darin, dass auf festeren Böden vor allem der diesen besser angepasste Eremias argut a vorkommt. Auf einen derartigen Zusammenhang zwischen der topographischen Verteilung der velo x-Populatioaen und der Anwesenheit anderer Eremias-Species hat bereits BOGDANOV (I960) hingewiesen. Die bessere Adaptation von velo x an sandige Biotope (im Vergleich zu E. arguta ) äussert sich in mehreren ihrer Eigenschaften: "sand"farbene Tönung, schlankerer und leichterer Körperbau, schnellerer Lauf und damit eine grössere Wahrscheinlichkeit, Feinden auf lockerem Substrat zu entkommen (ANANIEVA 1971),Toleranz gegenüber höheren Temperaturen. Aus letzterer resultiert eine im Vergleich zu argut a längere tägliche Aktivitäts zeit (Abb. 1). Auf festen Böden hingegen ist E. velo x auch in bezug auf die Fortpflanzung weniger konkurrenzfähig. Nach BOGDANOV (I.e.) bewirkt die frühere und zeitlich stärker eingeschränkte Phase der Eiablage, daçs die Jungtiere noch vor Beginn der Trockenzeit schlüpfen, in deren Verlauf die Lehmböden austrocknen und hart werden. Sommergeleee von E. velox würden unter diesen Bedingungen Abb. 1. Vergleich der Aktivitätsschwankungen von Eremias velo x und E.argut a in hellen Zeitdauer Bezeichnungen: E. arguta t °C des Bodens E. velox t °C der Luft Dessen ungeachtet aber haben die Populationsterritorien von velo x und argut a keine scharfen Grenzen. Es gibt zwischen ihnen Überschneidungen, während beide Arten in der Gegen nördlich des Aralsees in getrennten Biotopen leben (LOB AC HE V et al. 1973). In unmittelbarer Umgebung von Siedlungen und auf stark vom Weidevieh zertrampelten Flächen haben wir E. velo x nicht gefunden, selbst dann nicht, wenn diese Lokalitäten vom Biotop her giinsting waren. Hier findet man öfter E. arguta . Diese Beobachtung gestattet die Annahmè, dass E. velo x in unserem Untersuchungsgebiet menschliche Nachbarschaft kaum erträgt, wohingegen dieselbe Art für Mittelasien häufig als Bewohner von Kulturlandschaften genannt wird (UTEMISOV 1973, SATTAROV 1977). Es könnte sein, dass dies ein Ausdruck einer zoogeographischen Regelhaftigkeit ist, die besagt, dass eine Art im Arealgrenzbereich in der Auswahl ihrer Biotope empfindlicher reagiert als im Zentrum. Aktivitätsrhythmik. Untersuchungen zur Tagesaktivität von E. velo x und E. arguta nahmen wir jeweils Mitte Juni 1975 und 1976 vor. Nach Literaturangaben (ZAKHIDOV 1938, KHONYAKINA 1965, ANANIEVA 1971) haben beide Arten im Sommer zwei Aktivitätsmaxima (Abb. 1). Die ersten Echsen erscheinen, sobald sich der Sand auf 16°C erwärmt hat (5 0 0 Uhr). Das morgendliche Maximum wird gegen 8-9 0 0 Uhr erreicht; es liegt jedoch bei argut a um eine zugrunde gehen.