O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 17. (Budapest, 1976)

Wagner, O. S.: Vergleichende chorologische Untersuchungen an Kleinsäugerpopulationen im Karpatenraum 19-86. o.

Vergletscherungen.Das ebenfalls dieser Faltungsphase entstammende Gyaluer Gebirge besitzt einen Granitkern, der von kristallinen Schiefern umschlossen ist. Der heterogene Charakter wird <-)"rch den verkarsteten Kalksteinbereich unterstrichen. Die durch Absinken der Tisia entstandenen Flachlandlebensräume Ungarns wurden bis zum Anfang des Pliozäns von dem Pannonischen See bedeckt. Die inmitten mariner Ablagerungen entstandenen Senken sind mit fluviatilen und eolischen Sedimenten aufgefüllt. So entstand seit dem Pleistozän die Grosse Ungarische Tiefebene mit Wanderdünen-Landschaften und Waldsteppen. Dort, wo der Untergrund wasserundurchlässige Schichten aufweist, bildeten sich Seen und Moorlandschaften wie der Velence-See und Orgoväny. Im westlichen Teil des Untersuchungsgebietes liegen als Ausläufer bzw. Bin­deglieder zwischen Alpen und Karpaten die Soproner Gebirge, deren Gesteine aus Gneis, kristallinem Schiefer, Fillit, Kalken, Quarzen und marinen Sand­steinen aufgebaut wurden. Die Kleinsäugerpopulationen des Waldgürtels (Laub- wie Nadelwald) sind nach Arten am zahlreichsten. Im Eichen-, Buchen- und Nadelwald findet man die Familien der Soricidae und Muridae mit mehreren Formen.Offene Landschaften im Gebirge zeigen eine artenärmere Fauna. Die Populationen werden, von der ökologischen Valenz her betrachtet, aus stenöken und euryöken Formen gebil­det.Dies äussert sich in ihrer Adaptationsfähigkeit.Die Summe der abiotischen und biotischen Komponenten ergibt die Qualität der Biomausstattung und modifiziert die Valenz. Jedem Taxon sagt ein bestimmter Standorttyp zu, ermöglicht ihm die permanente Existenz und verleiht ihm - bei Kenntnis der ökologischen Valenz - eine Indikatorfunktion. Die Synergismen eines Bioms können nur dann analysiert werden, wenn man alle Komponenten, organische wie anorganische Bestandteile berücksichtigt. Sukzessionen ergeben sich sowohl in montanen als auch in Flachlandlebens­räumen,in ersteren bedingt durch die zunehmende Höhe und die damit verbun­denen unterschiedlichen Temperatur-, Feuchtigkeits- und Vegetationsverhält­nisse. Ähnliche Abstufungen lassen sich im Flachland feststellen, jedoch in horizontaler Richtung. Hier wirkt vor allem die Feuchtigkeit limitierend. Geht man von der Umgebung eines Sees (z.B. Orgovány) aus, so beobachtet man, dass in seiner unmittelbaren Nähe, am Rande des Scirpo-Phragmitetums , nur stenohygre-hygromorphe und hochgardig euryöke Formen anzutreffen sind. Der zentrifugalen Richtung folgend ist der nächste Gürtel, die feu chten Wiesen, von Arten besetzt, die durch ihren unterirdischen Gängebau hohe Grundwasser­spiegel meiden (Microtus arvalis, Talpa europaea). Die trockensten Stellen schliesslich, die Kultursteppe' bzw. Agrobiozönosen und Robinien-Bestände, werden von xeromorphen, stenothermen, thermophilen Typen der Crocidura besiedelt. Für einige Formen, wie Ziesel und Hamster, entstanden günstigere Lebens­möglichkeiten, für andere, wie Spalax leucodon, jedoch wurden die Areale eingeengt.

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