O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 10/1-2. (Budapest, 1968)
Boros, I. ; Dely, O. G.: Einige Vertreter der ungarischen Zoologie an der Wende des 19.-20. Jahrhunderts und die wissenschaftshistorische Bedeutung ihrer Tätigkeit 2. Géza Gyula Fejérváry (1894-1932) 45-142. o.
Ganze des Lebens richtet. In jenem Lebensalter, wo den meisten älteren Studenten nur die „Pflichtliteratur" eine Sorge bereitet, kennt er - diese hinter sich gelassen - nicht nur das Fachschrifttum der älteren und seiner eigenen Zeit ausgezeichnet, sondern verfügt auch über fast sämtliche Kenntnisse, die zur Ausgestaltung des geistigen Habitus eines wissenschaftlichen Denkers nötig sind. Seine Lektüren brachten ihm schon damals die Methoden zur Erlangung wissenschaftlicher Kenntnisse, und die Kriterien derer bei; die Entdeckung dessen, dass die Erkennung nur aus objektiven, im Dienste gewisser theoretischer Ziele stehenden, bestätigten und lediglich systematischen, d.h. miteinander in Zusammenhang stellbaren, in ein bestimmtes System reihbaren, wahren Kenntnissen bestehen kann. Bei entsprechender Leitung - auf Grund der Wegweisungen seines Preundes ISTVÍK BOLKAT, der seine Universitätsstudien zu dieBer Zeit beendigt und seine herpetologische Tätigkeit begonnen hat (1907), ferner die des zu dieser Zeit noch in der Zoologischen Abteilung des Nationalmuseums bzw. in ihrer herpetologischen und mammalogischen Sammlung tätigen LAJOS MÉHELÏs, den damals noch FEJÉRYÍRX 'verdienterweise und mit Recht für den markantesten und hervorragendsten Vertreter der ungarischen Zoologie hielt - und neben seinen eigenen Gegebenheiten dürfte in ihm - noch bevor er seine Abitur abgelegt hätte - jene Persönlichkeit zur Reife gekommen sein, für die die wissenschaftliche Forschungsarbeit zu einer wahrhaften Leidenschaft wurde, in deren Augen laut ARISTOTELES: „Die wissenschaftliche Forschung das liebste und edelste ist." Dies feuert und spornt ihn bereits als Mittelschüler zur ernsten wissenschaftlichen Arbeit an; das Ergebnis dessen und naturgemäss seines ihm angeborenen Talents ist, dass er ein beinahe 50 Seiten starke, auch die strengsten wissenschaftlichen Ansprüche befriedigende Abhandlung über die herpetologischen Verhältnisse des Rhône-Taies im Jahre 1909 erschienen liess,^ also als er noch die 5. Klasse des Gymnasiums