Buza Péter: Donaubrücken - Unser Budapest (Budapest, 1992)

den mußte, welche die bestehenden Ringstraßen von Buda und Pest miteinander verband, gleichzeitig auch zur Mar­gareteninsel führte, jedoch trotzdem senkrecht zur Strö­mungslinie der Donauarme verlief. Deshalb mußte die gerade Richtung der Strecke bei der Margareteninsel in der Mitte des Flusses in einem Winkel von 30° gebrochen werden, was eigentlich eine Notlö­sung war, das Ästhetikum des Anblicks jedoch steigerte, das raumformende Talent des Planers unterstrich. Bei den Brücken ist es ein ewiges Paradoxon von Funk­tion und Ästhetikum, daß ein solches „Kunstwerk“ gebaut werden muß, welches die ümwelt nicht durch seine Masse erdrückt, also schlank und leicht, keineswegs aufdringlich ist, im Betrachter trotzdem aber den Eindruck einer stabilen Sicherheit erweckt. Die Budapester Donaubrücken lösen diesen Widerspruch alle vorzüglich - deshalb heißt unsere Hauptstadt auch zurecht: die Stadt der schönen Brücken. Die Margaretenbrücke wurde in ihrem Bau zwar durch das Hochwasser etwas verzögert, stand 1876 jedoch fertig da. Die geschmackvolle, einfache, überschaubare Kon­struktion von französischer Leichtigkeit zeugt von der Kom­28

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