Buza Péter: Donaubrücken - Unser Budapest (Budapest, 1992)

Die Stahlkonstrüktion ist ein harmonisches Spiel von Bogen und Linien petenz ungarischer Fachleute bezüglich der Auswahl. Sogar die Verzierungen - welche natürlich den Stil der Epoche nicht verleugnen - sind maßvoll, weder auffällig noch über­trieben. Hätten es aber wohl sein können. Zahlreiche über­schwengliche Entwürfe waren bei dem Wettbewerb abge­geben worden, vom 60 m hohen, verzierten Aussichtsturm in der Mitte der Brücke bis zum Säulenpantheon, der die ungarischen Provinzen symbolisierte; die Bewertungs­kommission blieb jedoch all diesen Ambitionen gegen­über standfest. Die nach Zeichnungen von Wilbrod Chabrol im Pariser Atelier von Thabard geschaffenen Statuen beto­nen die Grundmotive der Konstruktion stilvoll, ohne sie jedoch zu beherrschen. Die an die Lampen der Place de la Concorde erinnernden Kandelaber, die Greife an den Brückenköpfen und Pfeilern bilden einen bescheidenen, trotzdem betonten Rahmen für die Zweckmäßigkeit des Eisens, manchmal sogar zu bescheiden. Nachdem die Brücke übergeben worden war, spotteten viele Zeitungen, 29

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