Buza Péter: Donaubrücken - Unser Budapest (Budapest, 1992)
Bezirk Leopoldstadt (Lipótváros) schon ganz ausgebaut war und auch die neuen Ringstraßen sich gebildet hatten: der Große Ring und der Margaretenring beziehungsweise bestimmte Teile der Budaer Ringstraße. Diese Regulierungslinie legte auch die Achse der Brücke fest, obwohl es auch noch andere bestimmende Faktoren gab. Einer davon war eine Bestrebung nach Integration der dritten Stadt Óbuda, die dann 1873 an die Hauptstadt angeschlossen wurde, sowie die Lösung des besseren Zugangs zur Margareteninsel. Der Wettbewerb wurde im Mai 1871 ausgeschrieben. Ungarische, englische, französische, österreichische und deutsche Arbeitsgruppen reichten ihre Projekte ein. Unter den ungarischen Anwärtern befand sich das Paar János Feketeházy-Miklós Ybl. Ihr Entwurf ging leider im Zweiten Weltkrieg verloren - so wie auch die Brücke selbst. Die hohe Kommission stimmte mit bestimmender Mehrheit für den Entwurf des französischen Ingenieurs Ernest Gouin. Es war dies eine bewußte Erwägung: die sich der Landschaft anpassende Bogenbrücke mit Oberbahn verfügte über eine solide, doch ästhetische Konstruktion und paßte genau hierher. Den Wettbewerb zur Ausführung der Arbeiten gewann auch die Firma Gouins: Société de Construction des Battignoles. 1872 wurde mit dem Bau begonnen. Eine besondere Aufgabe bildete für die Brückenbauer die Tatsache, daß eine solche Konstruktion entworfen werDie Flügelbrücke auf die Insel wurde innerhalb einiger Monate gebaut 27