Csernus Lukács - Triff Zsigmond: Budapester Friedhöfe - Unser Budapest (Budapest, 1999)

1848er Honved-Gräber (Parzelle 31/2) in der Nähe des Kossüth-Mausoleüms Die Verordnung des Hauptstädtischen Rates vom 4. Oktober 1956 bestimmte den Ausbau des Friedhofs zum Nationalen Pantheon. Diese bestimmte, daß neue Gräber nur hervorragende Persönlichkeiten aus Politik, Gesell­schaft, Kunst und Wissenschaft erhalten sollten. Zwei Tage später kam es hier bei der Wiederbestattung von László Rajk und seinen Genossen zu einer riesigen Massende­monstration. Die Beerdigungszeremonie war gleichzeitig eine stumme Auflehnung gegen das Regime. Die Ab­schiedsrede hielt Imre Nagy, der kaum zwei Jahre später als Ministerpräsident ebenfalls hingerichtet wurde. 1968 wurde auf gesellschaftliche Initiative das Komitee des Nationalen Pantheons gegründet, welches es sich zur Aufgabe machte, die nach den vergangenen Aufräumun­gen noch erhalten gebliebenen Gräber der berühmten Persönlichkeiten des ungarischen politischen und kultu­rellen Lebens zu schützen und die wertvollen Kunstdenk­mäler instand zu halten. Das Komitee, welches sich aus Mitgliedern der üngarischen Akademie der Wissenschaf­ten zusammensetzte, überprüfte die fast fünftausend Na­men umfassende Namensliste und reduzierte sie etwa auf die Hälfte. Es zeigte sich dabei, daß der Kerepeser Friedhof des Reichtums und des großen künstlerischen Wertes der hier vorhandenen Schätze wegen das größte Freilichtmu­seum Ungarns war. Das Komitee des Nationalen Pantheons wirkte von 1968 bis 1975. Zu seinen Mitgliedern gehörten bekannte Persönlichkeiten, wie der Volkswirtschaftler Dr. Lajos Éliás, 15

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