Hajós György: Der Heldenplatz - Unser Budapest (Budapest, 2001)

künstlichen Insel. 1925 bewilligte man dann die Initiative Károly Horváths, den Gedenkstein vor dem Millenniums­denkmal, direkt vor der Statuengruppe der landnehmenden Stammesfürsten aufzustellen. Er wurde nach Plänen des Architekten Robert K. Kertész angefertigt: ein Kalkstein­block von 6,50 Meter Länge, 3,00 Meter Breite und 1,30 Meter Höhe. Auf der oberen Platte befand sich ein an einen Degengriff erinnerndes Kreuz, welches nach dem Modell des Grabdenkmals Königs Andreas I. in der Abteikirche von Tihany gemeißelt worden war. Auf der Frontseite des Steines waren die Jahreszahlen „1914-1918“, auf der Rück­seite die Inschrift „Für die tausendjährigen Grenzen“ zu sehen. 1956 gelangte anstelle dieses Gedenksteins ein ander­er, der nun nicht nur der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten gedachte, sondern all derer, die für die Freiheit und Unabhängigkeit des Landes gekämpft hatten. Der 2,40 Meter breite, 4,50 Meter lange und 0,80 Meter hohe Monolith entstand nach Plänen von Béla Gebhardt. Auf der Deckplatte ist ein Lorbeerzweig und folgende erhabene Aufschrift in Blockbuchstaben zu sehen: „Zum Gedenken an die Helden, die ihr Leben für die Freiheit unseres Volkes und die nationale Unabhängigkeit geopfert haben.“ Den über dem Niveau des Platzes stehenden Gedenkstein um­gibt eine Zierkette aus Schmiedeeisen. Die Kunsthalle Die Südseite des Heldenplatzes schließt die Kunsthalle ab. (Meist beherbergen die Kunsthallen Ausstellungen einzel­ner zeitgenössischer Künstler oder Künstlergruppen.) Nach dem Ausgleich von 1867 begann auch das Insti­tutionssystem der bildenden Künste seine Entwicklung. Organ der staatlichen Leitung ist seither das Ministerium. Es gab immer mehr Künstlervereine, die die Künstler und die Kunstliebhaber gruppierten; ihr Ziel war es, Ausstellun­gen, Preise, Stipendien zu organisieren, staatliche Käufe vorzubereiten. Im Laufe ihrer Arbeit trachteten sie danach, einerseits den bildenden Künsten zum Aufblühen zu ver­helfen, anderseits die Interessen der Künstler zu vertreten. 1861 entstand der Landesverband der Ungarischen Bilden­36

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