Hajós György: Der Heldenplatz - Unser Budapest (Budapest, 2001)

Das Millennicjmsdenkmal Die Stimmung und der Charakter des Heldenplatze wird vom größten Denkmalensemble Ungarns grundlegend bestimmt: die Bauten- und Skulpturengruppe kündet vom tausend­jährigen Bestehen des Landes, sie bildet das Millenniums­denkmal. Nirgendwo anders in Europa finden wir ein Denkmal, welches das tausendjährige Bestehen eines Staates verkündet. Meist ist es ein historisches Ereignis oder eine kurze historische Epoche, zu deren Ehren ein Monument errichtet wurde. Die Verwirklichung dieses Denkmals bildete deshalb eine einzigartige Aufgabe für seine Erschaffer. Am 8. März 1882 unterbreitete das Ausschußmitglied Ferenc Ney der Hauptstädtischen Generalversammlung den Vorschlag zur Feier des tausendjährigen Jubiläums der Staatsgründung. Der 2. Funkt des Beschlusses fand es „un­erläßlich, daß... zur Verewigung der löblichen Tatsache ein würdiges, erinnerndes, ständiges öffentliches Werk ins Leben gerufen werde“. Mit dieser Art Vorschlags wandte sich die Generalversammlung ans Parlament, dieses befaßte sich jedoch erst 12 Jahre später damit. Im Februar 1894 wurde darüber bei der Abgeordneten-Ausschußsitzung verhan­delt und man war der Meinung, daß der Bau einer Triumph­forte das Entsprechendste wäre; eine Bedingung war je­doch, daß auch eine Säulenhalle mit den Statuen der her­vorragenden Persönlichkeiten der Vergangenheit und Gegenwart gebaut werde. Andere wieder hätten die Statue des Stammefürsten Árpád gerne am Gellértberg aufge­stellt, nebst bedeutender CImformung des Berges auf der Seite zur Donau hin. (Dieser Plan wurde der Kostspieligkeit wegen dann doch verworfen.) Schließlich entschloß man sich, das Denkmal am Ende der Radialstraße (heute Andrássy út) zum Stadtwäldchen hin aufzustellen. Der damalige Ministerpräsident Sándor Wekerle war der Meinung, daß ein Triumphbogen errichtet werden sollte und auf dem Denkmal die Gestalt Árpáds von Entscheidung sein sollte. Auch diese Vorstellung war nicht ganz neu. Der Plan zur Stadtregulierung von Frigyes Feszi aus dem Jahre 1871 ist zwar nicht erhalten geblie­ben, wir wissen aber aus anderen Beschreibungen, daß der 18

Next

/
Oldalképek
Tartalom