Gábor Eszter: Budapester Villen - Unser Budapest (Budapest, 1997)

Die Villa Hermann Babocsays. Der Geschmack der Hachkriegsjahre tolerierte dieses charakteristische Sezessions-Gebäude nicht, es wurde seiner architektonischen Verzierungen beraubt und umgebaut. Später wurden sogar noch mehrere Stockwerke darübergebaut. Seit den dreissiger Jahren befindet sich hier die Jugoslawische Botschaft. VI., Dózsa György út 92/B. von den Räumlichkeiten umgeben; im Erdgeschoß die re­präsentative, im ersten Stock die Privatsphäre. Im Erdge­schoß umrahmten das Herrenzimmer, der Empfangsraum, das Speisezimmer und ein im Wintergarten mündendes Raucherzimmer L-förmig die Halle; im ersten Stock gab es in CJ-Form sieben Schlaf- und Wohnzimmer. Im Inneren der Villa tauchte wiederholt der Einfluß des volkstümlichen Kunst­gewerbes auf, jedoch nie selbständig, sondern stets in fremdem Medium. Sowohl im Interieur als auch am auf den ersten Blick einheitlichen Äußeren ist die Formensuche spürbar. Aus der indischen und maurischen Kunst umstilisierte plastische Formen trafen mit aus Schmiedeeisen, Keramik und Mo­saik neugestalteten Applikations-Motiven der Ungarischen Tiefebene zusammen. Im Gesamtbild des Gebäudes ist eine Unausgeglichenheit und etwas Beunruhigendes zu spüren, was erst richtig auffällt, wenn man es mit anderen Werken von Aladár Ärkay vergleicht. In der Mähe der Babocsay-Villa hatte Ärkay 1901/02 die Villa des hauptstädtischen Ingenieurs Károly Baróthy es­sentiell in gleicher Anordnung, doch mit nach Stockwer­ken geteilter Halle gebaut (Bulyovszky utca 7. - zerstört). Die beiden Gebäude unterschieden sich im Äußeren sehr 23

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