Gábor Eszter: Budapester Villen - Unser Budapest (Budapest, 1997)
stark voneinander, die Baróthy-Villa wies über den mit einigen Keramikplatten geschmackvoll verzierten Fronten und einem ruhigen Fensterrhythmus ein Walmdach als Zierde auf. Die bauliche Konzeption der Baróthy-Villa setzte Arkay dann nach einem Jahrzehnt in den Villen der Wohnsiedlung der Richter und Anwälte fort. Das organisiert gebaute BudaerVillen-Viertel-das Viertel der Richter und Anwälte am kleinen Schwabenberg 1911-1913 Im 19. Jahrhundert waren für Buda die in großen Parks, eventuell in Weingärten gebauten Sommervillen charakteristisch. Die Bürger oder Aristokraten, die sich Villen als ständigen Wohnsitz bauten oder erwarben, wählten dafür damals noch Pest. Die nacheinander errichteten Donaubrücken verbanden immer wieder neue Gebiete Budas mit der Stadt. Durch den Bau der Margaretenbrücke wurden die Hänge des Rosenhügels, nach Errichtung der Franz-Josephs-Brücke (heute Freiheitsbrücke) der Gellértberg leicht zugänglich. Letzterer wurde nach der Filoxera-Epidemie nicht wieder mit Wein bebaut, sondern in Baugrundstücke parzelliert. Im Laufe des 20. Jahrhunderts konzentrierte sich der Villenbau nun mehr und mehr auf das rechte Ufer der Donau. Die Verordnungen der Bauaufsichtsbehörde schrieben für den Budaer Grüngürtel meist Grundstücksminima von 1000- 600 Quadratklafter vor, doch in den Gegenden des Sonnenhügels, Rézmalom-Hügels, am Kleinen Schwabenberg auf der Stadtseite und am Gellértberg zur Fehérvári (Bartók Béla) út hin wurden auch Grundstücke von dreihundert Quadratklafter bewilligt. Folgendermaßen hatte 1913 der Kurienrichter Dezső Márkus - einer der Organisatoren des Projektes - die erste Villensiedlung Budapests sogar in zwei Fachzeitschriften (Magyar Építőművészet [Ungarische Baukunst] und Építő Ipar [Bau Industrie]) beschrieben. In der Nachbarschaft des Südbahnhofs, am Südhang des Kleinen Schwabenberges, dort wo vor einem Jahr noch unbegehbare Wege die Kékgolyó utca von der bewohnten Gegend der Stadt trennten, ist in nur einigen Monaten eine malerisch gruppierte Stadt entstanden, die durch ihre farbige Vielfalt überrascht, mit makadamisierten Straßen, Wasserleitung, Kanalisation, elektrischer und Gasbeleuchtung. Seit August ist diese auf märchenhafte Weise entstandene, schöne kleine Cottage-Wohnsiedlung auch 24