Gábor Eszter: Budapester Villen - Unser Budapest (Budapest, 1997)

Die Schiffer-Villa wurde mehrmals umgebaut, erhielt einen zweiten Stock und einen Anbau. VI., Munkácsy Mihály utca 19. puritan. Auf der mit Kalksteinplatten verkleideten Fassade hat József Vágó überhaupt keine Verzierung verwendet, es gibt keine Ornamentik, die Fenster haben keine Rahmen, sogar die Gesimse fehlen. Bloß auf den Halbsäulen, wel­che die schmalen Fenster am halbzylindrischen Bauglied auf der rechten Seite teilen, erscheint plastische Gliede­rung - dies Motiv wiederholt sich an der linken Seitenfront, am riesigen Hallenfenster. Das Innere ist nicht mehr so kahl. Vom Vorzimmer bis zum Badezimmer finden wir über­all Verkleidung aus edlen Materialien mit plastischer und oft farbiger Ornamentik; doch all dies ist unbedeutend ne­ben den in die Schiffer-Villa eingebauten Kunstwerken. Im Frauenschlafgemach im ersten Stock befindet sich ein Panneau von István Csók, im Arbeitszimmer eines von Bé­la Iványi Grünwald, im Salon ein anderes von József Rippl- Rónai, in der Halle ein Panneau von Károly Kernstok. Die bei­den letzteren stehen auch thematisch mit dem Gebäude in Verbindung. Das Bild von Rippl-Rónai zeigt die Gattin des Erbauers im Kreise ihre Töchter inmitten eines Schloß­parks. Auf demjenigen von Kernstok ist Miksa Schiffer selbst zu sehen, und zwar im Kreise seiner Arbeitskollegen, im Hintergrund eine Brücke. Die beiden Bilder berichten ge­34

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