Radó Dezső: Parks und Wälder - Unser Budapest (Budapest, 1992)

- ein Jahr vor seinem Tod - gepflanzt. Dieser Baum ist an seiner Spitze ganz verdorrt und wird nicht mehr lange leben. Es lohnt sich, neben dem Stefaniaweg am Rodelhügel einen Blick auf die zweistämmige Eibe zu werfen. Von der Eibe ist es gut zu wissen, daß Trieb und Frucht giftiges Alkaloid-Taxin enthalten. Der volksgarten (népliget) Der Volksgarten weist ein wenig Ähnlichkeit mit der Margareteninsel und dem Stadtpark auf. Er erstreckt sich zwischen der Josephstadt und Kőbánya, von der Stadtverwaltung her gehört er zu dem letzteren Stadt­teil. Obwohl er im geometrischen Mittelpunkt der Stadt liegt, gilt er als ein vernachlässigter Park der Vorstadt. Die Lage und Pflanzenwelt des Parks verspricht eine bessere Zukunft. Er erstreckt sich auf einem Gebiet von 112 ha, das ist mehr als ein Quadratkilometer. Davon werden 568 ha intensiv bebaut, sie sind auch mit einer Berieselungsanlage ausgestattet, der andere Teil ist ein mit Institutionen besetztes Gebiet. Seine Baumwelt be­steht aus 7765 Bäumen, die Zahl der Spielplätze ist 28 auf einem Gebiet von 5,5 ha, seine Höhe über dem Meeresspiegel ist 117 m, er liegt also nur um 5 m tiefer als der Burgberg. Historische Persönlichkeiten und Schriftsteller be­suchten nur selten den Volksgarten, allerdings ist zu verstehen warum. Er war ein windiges, zum Bebauen ungeeignetes Gebiet voller Gruben, das Béla IV. 1244 unter dem Namen Kéwer (heute Kőér) Pest übergeben hatte. Bis 1703, als der Sonderrechtsbrief von Lipót I. das Eigentumsrecht verstärkte, hatte er keine Bedeu­tung. Im 18 Jh. und am Anfang des 19. Jhs. passierte nichts Erwähnenswertes, aber im Jahre 1855 wurden hier Akazien gepflanzt um den Laufsand zu binden. Wegen des Wassermangels verlief die erste Pflanzung nicht erfolgreich, viele Bäume starben. Trotzdem wurde dieser am Anfang des 18. Jhs. in den Zeitungen „Volks­garten“ und „Neuer Stadtpark“ genannt. Eine Karte, die 1863 herausgegeben wurde, benutzte die Bezeichnung „Städtische Acker Gründe“. Der Berater József Ilencz- falvy Sárkány schlug 1868 vor, das Gebiet in einen Park umzugestalten, als ersten Schritt wollte er eine Baum­schule errichten lassen. Der Vorschlag war sehr zeitge­mäß, denn es wurde in diesen Jahren in den benach­barten Stadtteilen viel gebaut und der Sand wurde aus dem Volksgarten geholt und Müll wurde abgeladen. 1868 machte der Kunstgärtner Ármin Petz, der auch 19

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