Ferkai András: Geschäftsfassaden - Unser Budapest (Budapest, 1996)

Haas und Czjzek mit der originalen Aufschrift. VI., Bajcsy-Zsilinszky út 23. Von den Geschäftsfassaden der dreißiger Jahre hat nur eine einzige den Stürmen der Zeit standgehalten und ihre originale Form durch die ganze Periode des Staatssozialis­mus bewahrt: das Porzellangeschäft von Haas und Czjzek. 1935 zog das als Ableger der Schlaggenwalder Porzellan­fabrik ins Leben gerufene Geschäft in das Haus Vilmos császár út (heute Bajcsy-Zsilinszky út 23., VI. Bezirk) ein. Die Firma war der Verstaatlichung entkommen und funk­tionierte als GmbH in einer Zeit, als die Budapester kaum wußten, was diese Buchstaben bedeuteten. Als Privatun­ternehmen mit ausländischen Interessen war sie unan­tastbar; dem ist es zu verdanken, daß sowohl die Laden­front als auch die Firmenaufschrift bis in jüngste Zeiten er­halten blieb. Die moderne Reihenfassade, die sich durch das ganze Erdgeschoß des Wohnhauses zieht, hatte Ká­roly Barta 1935 entworfen, ausgeführt wurde sie von der Haas und Somogyi AG. Die travertinverkleidete Mauer­oberfläche wird von zwei längsgezogenen Schaufenstern und dem dazwischen liegenden Eingang gegliedert, die Stützpfeiler im Schaufenster werden durch eine Spiegel­verkleidung „unsichtbar“ gemacht. Ein organischer Teil der einfachen Komposition war auch die über den Schau­fenstern an der Mauer angebrachte Firmenaufschrift, die aus metallenen, weithin gut sichtbaren Blockbuchstaben bestand. Am Abend beleuchteten die an der Vorderfläche der Buchstaben angebrachten Neonröhren die Aufschrift, tim die Zeit der Wende herum entwarf die Firma sich ein neues Image und ersetzte die alte, als veraltert angesehene 30

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