Ferkai András: Geschäftsfassaden - Unser Budapest (Budapest, 1996)

Aufschrift durch eine neue. Die kursive Messingaufschrift auf einem Hintergrund von grünem Stein ist an sich nicht schlecht, wirkt jedoch über der modernen Schaufenster­front zu verfeinert und dissonant. Auch eine andere Schaufensterfassade aus den drei­ßiger Jahren ist fast unverändert erhalten geblieben: Im VI. Bezirk, Teréz körút 4-6. wurde 1935 ein kleines Warenhaus für Handarbeit und Wohntextilien eröffnet. Die Firma hat­ten 1922 die beiden Damen Erzsébet Herzman und Maris­ka Goldberger gegründet. Sie nannte sich ERMA, nach den beiden Anfangsbuchstaben der Taufnamen. Einen richti­gen Aufschwung nahm das Geschäft, als Mariska den Tex­tilhändler Gyula Rózsa heiratete. 1935 entschlossen sie sich dazu, ein größeres Geschäft an einem verkehrsreicheren Ort zu eröffnen. Sie erwarben Ecke Großem Ring und He­gedű (heute Dohnányi Ernő) utca den aufgelassenen Gast­hof und ließen vom Architekten und Kunstgewerbler Pál Rákos den ümbau planen. Das neue Geschäft war ein rich­tiges Warenhaus, eine weite und elegante Halle mit riesi­gen Schaufenstern. Die Bauarbeiten und die nötigen Ab­trumpfungen führte Béla Székely aus, die Metallfronten und Reklamebuchstaben die Firma Haas und Somogyi, die Neonlichter lieferte die Fabrik Fóthy-Fény für Neon­ausrüstungen. Der Architekt teilte die Geschäftsfassade entschlossen durch ein Eisenbeton-Gesims von den Stock­werken des historisierenden Wohnhauses und machte durch ERMA Kaufhaus für Wohntextilien. VI., Teréz körút 4-6. 31

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