Ferkai András: Geschäftsfassaden - Unser Budapest (Budapest, 1996)
verdoppelte den Eingang, auf beide Seiten kamen viel höhere Auslagen als früher, mit riesigen, ungeteilten Glasfenstern. Zwischen die beiden Türen (Eingang und Ausgang) kam eine kleine halbzylindrige Glasvitrine, in der die besten Waren ausgestellt wurden. Die gutgemeinte Restaurierung von 1991 (Arbeit der Vaser GmbH) bewahrte zwar die Geschäftsfassade von 1937 in ihren Hauptzügen, trotzdem ist es keine genaue Rekonstruktion. Es gibt Änderungen im mittleren Teil, das einst aus einer Glastafei bestehende Schaufenster weist jetzt zwei Teile auf, und die Dicke der mit rostfreiem Metall verkleideten Rahmen zeigt an, daß die Konstruktion nicht mehr die alte ist. Solch grobe und ungegliederte Profile hatte man früher nicht gemacht. Vergleichen wir sie bloß mit den schlanken Bronzeprofilen von Haas und Somogyi im mittleren gebogenen Schaufenster! Das heutige Fönicia-Firmenzeichen kann die einstige schöne Blockbuchstaben-Aufschrift der Hersteller Münchengrätz auch nicht ersetzen, die früher auf dem obersten Ende der Geschäftsfront von der anderen Straßenseite gut lesbar war. Auch hier sollte man sich jedoch das Innere des Geschäftes ansehen, das größtenteils noch den Originalzustand von 1937 bewahrt. Die hohen Holzverkleidungen mit Spiegel-Vitrinen und Galerien, die Pulte aus Kirschholz und die eingebauten Schränke mit Schubladen sowie die Gesimse mit versteckter Beleuchtung wurden alle im für die späten dreßiger Jahre charakteristischen abgerundeten-stromlinienförmigen modernen Stil angefertigt. Das Mümchengrätzer Schuhgeschäft mach der Vergrösserung 29