Nemes János: Heilendes Budapest - Unser Budapest (Budapest, 1993)
Lassen wir die Zahlen Sprechen
Nonnen stehen wieder am Krankenbett vierzigste Beschäftigte (zusammen 250000 Menschen) im Gesundheitswesen arbeiten. Wie sieht nun die derzeitige gesundheitliche Versorgung in der Hauptstadt aus? Wenn wir davon ausgehen, daß auf über zwei Millionen Einwohner von Budapest - weit mehr als im Landesdurchschnitt - 80 Krankenhäuser, Instituts- und Universitätskliniken mit beinahe 31 000 Betten kommen (von denen mehr als zwei Drittel aktive Betten sind), dann stehen wir damit an der Spitze in Europa. Wenn wir allerdings hinter die Zahlen schauen, wissen wir, daß die Einrichtungen und Ausrüstungen im Durchschnitt faßt hundert Jahre alt sind, daß es trotz ständiger Erneuerungen und Umbaus noch immer Acht-, sogar Sechszehn-Bettensäle gibt, dann sieht die Situation schon nicht mehr so rosig aus. Zur Grundversorgung von Budapest gehören 867 Hausärzte und 351 Haus-Kinderärzte. Diese sind wirklich überlastet: sie haben jährlich im Durchschnitt mit 9000 Erwachsenen, bzw. 6000 Kindern zu tun. In den Facharztpraxen werden in einem Jahr 22,5 Millionen Kranke betreut, in zahnärztlichen Fachambulanzen werden jährlich 2,3 Millionen Patienten behandelt und 1,7 Millionen Kranke werden in Röntgenpraxen empfangen. Beispielhaft ist in der Hauptstadt die Lungen- Reihenuntersuchung und die zahnärztliche Kontrolle in den Schulen organisiert. Es gibt etwa 200 Apotheken in der Hauptstadt. Die genaue 12