Nemes János: Heilendes Budapest - Unser Budapest (Budapest, 1993)

Lassen wir die Zahlen Sprechen

Zahl kann man deshalb nicht nennen, weil sich die Privatapo­theken in den letzten Monaten auf dem Boden der neuen Privatisierungsmöglichkeiten rasant vermehrt haben. Obgleich die Privatsphäre auch ins Krankenhausleben ein­bricht, gibt es nur hin und wieder eine kleinere Klinik, die sich in privaten Händen befindet. Die Einrichtungen des Gesund­heitswesens werden mit erdrückender Mehrheit kommunal verwaltet oder sind vom Staat gestützte Landeseinrichtungen. In den letzten vier Jahrzehnten gab es - abgesehen von ein paar chronischen Abteilungen - kein kirchliches Kranken­haus. Erst jetzt beginnt man damit einige Krankenhäuser zurück in den Besitz der Kirche zu geben. So ging 1992 das Bethesda (früher Apäthy) Kinderkrankenhaus zurück an die Ungarische Reformierte Kirche. Das Szent Ferenc Kranken­haus (hauptsächlich für innere Krankheiten), zum Beispiel, wird gemeinsam von Szent János Krankenhaus und der katolischen Kirche verwaltet. Im Landes Reuma- und Physiko- therapeutischen Institut (umgangssprachlich ORFI genannt) arbeiten erstmals nach vierzigjähriger Pause wieder Nonnen in einigen Abteilungen, und gerade ist der Budapester Orden der Barmherzigen Schwestern im Begriff sich vom ORFI abzuspalten. Wir müssen auch über einige ungünstige Erscheinungen sprechen. Bezeichnend für das Niveau des Gesundheitswe­sens ist die durchschnittliche Lebenserwartung. Die liegt bei uns für Frauen bei 73, bei Männern bei 65 Jahren - womit wir bestimmt keinen guten Platz in der europäischen Statistik Beim Kinderzahnarzt 13

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