Prohászka László: Reiterstandbilder - Unser Budapest (Budapest, 1997)

Standbild des heiligen Stephan von Alajos Stróbl.) György Vastagh d. J. konnte dieses bei seiner Reiterstatue vermei­den. Die Verzierungen an der Statue des András Hadik sind nicht als Selbstzweck zu betrachten. Sie fügen sich ein­heitlich in die Komposition ein, verleihen ihr jedoch gleich­zeitig eine ganz besondere Stimmung. „Keine bombastische Pose, keine heldenhafte Geste. In­telligenz im Pferd und im Reiter - sie stehen vor uns in ei­ner maßhaltenden Schönheit... In ihrer Feinheit ist so eine muntere »Husaren-Schönheit«, daß sich mir bei diesem Anblick, und sei es das hundertste Mal, das Herz zusam­menschnürt... Sie sind so, als könnten sie auf die Bühne von Cos; fan tutte reiten, obwohl nichts Theatralisches in ihnen ist, sie sind nur der Mozartschen Melodie verwandt“ - schrieb Miklós Borsos, einer der hervorragendsten Mei­ster der ungarischen Bildhauerei des 20. Jahrhunderts über dieses Reiterstandbild. Die Selbstverwaltung des I. Bezirks ließ 1996 in der Um- gebung der Hadik-Statue das Gelände regulieren und be­pflanzen, und es gelang, die Autos aus der unmittelbaren Umgebung des Denkmals zu verbannen. Die verkleinerte Porzellanvariante der Reiterstatue wird - in ähnlicher Aus­führung wie die des Pferdehirten, einer anderen Freiraum­plastik von Vastagh - seit Jahrzehnten von der Herender Manufaktur erzeugt und vertrieben. Das Jahr 1937 gehört wieder zu den seltenen Jahren, in denen in Budapest mehrere Reiterstandbilder auf öffent­lichen Plätzen eingeweiht wurden. Hach der feierlichen Enthüllung der András-Hadik-Statue am 29. April wurde am 2. Mai auf der Südseite des Kossuth Lajos tér vor dem Parlament das Denkmal von Ferenz Rákóczi II. (1676- 1735) enthüllt. Diese Statue gehört zu den wenigen Denkmälern auf öf­fentlichen Plätzen, deren Aufstellung in den dreißiger Jah­ren nicht mit Spenden, sondern mit staatlichen Geldmit­teln finanziert wurde. Der Künstler János Pásztor bekam aufgrund eines direkten Auftrages, außerhalb eines Wett­bewerbes, die Möglichkeit zur Schaffung eines monumen­talen Denkmals. Er stellte den regierenden Fürsten, den Führer des ungarischen Unabhängigkeitskrieges zwischen 1703 und 1711, auf einem sich aufbäumenden Pferd in sogenannter leichter Rüstung (Brustpanzer, Rückenstück, Armzeug und Diechling) dar. Rákóczi ist barhäuptig, an der Seite hängt sein Schwert, er trägt Stiefel mit weichen Schäften und Sporen, bei seinen Knien ist im Sattel je eine zeitgenössische Pistole zu sehen. Auf seine aristokratische Herkunft verweist der angesehenste Orden der Zeit, das 39

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