Szatmári Gizella: Das Burgviertel - Unser Budapest (Budapest, 2001)

bor Egressy, Károly Megyeri, Zsigmond Szentpéteri. lm Sommer 1833 fand die Premiere des Stückes Bocskay István oder der aufrichtige Patriot statt. Im Herbst des­selben Jahres trat hier auch Róza Laborfalvy auf, die später die Gemahlin von Mór Jókai wurde. Am 27. Feb­ruar 1835 wurde in Buda Bánk bán uraufgeführt. Zwischen 1837 und 1870 spielten wieder deutsch­sprachige Schauspieler im Burgtheater. Von 1871 an spielten dann wöchentlich dreimal die Schauspieler des Nationaltheaters hier in ungarischer Sprache. Im einstigen Karmeliterkloster war 1849 ein Spital - man sagt, hier sei General Hentzi verschieden, der Be­fehlshaber der Buda einnehmenden österreichischen Truppen und Oberst Allnoch, der die Kettenbrücke spren­gen wollte, um den Vorstoß der Ungarn zu verhindern. Das Theater funktionierte bis 1924, um nach ver­schiedenen Umänderungen dann 1978 seine Arbeit als Kammertheater des Nationaltheaters fortzusetzen. Ge­denktafeln erinnern sowohl an Beethoven als auch an László Kelemen und seine Truppe. Letzte beinhaltet nur einen Text (das originale, 1940 angebrachte Relief des Bildhauers Sándor Boldogfai Farkas wurde leider abge­tragen). Die Beethoven Gedenktafel wurde zum 200. Jahrestag seines Gastspiels neben dem Eingang des Gebäudes plaziert (ein Werk von József Kampfl). Hinter dem Burgtheater, wo sich einst die Geschütz­stellung befand und sich ein herrlicher Ausblick auf die Margareteninsel und die Pester Seite der Stadt bietet, wurde 2001 der Zierbrunnen mit dem Fischermädchen von János Meszlényi Molnár aufgestellt. Das Gebäude des Theaters blickt schon auf den Szent György tér. Das repräsentative Gebäude am Szent György tér Nr. 1-2 ist der einstige Palast des Ministerpräsidenten, der Sándor-Palast, dessen Haupteingang nach Süden blickt. Er wurde 1806 von Johann Aman und Mihály Pollack in ausgeglichenem, klassizistischem Stil für Graf Vince Sándor gebaut (Vater des durch seine Sportleistungen und Reiterbravouren bekannten, „Teufelsreiter“ genann­ten Móric Sándor). Die Reliefs an der Fassade sind Ar­beiten des bayrischen Bildhauers Antal Kirchmayer. Die Reliefs über den Fenstern im Erdgeschoß stellen das 42

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