Szatmári Gizella: Das Burgviertel - Unser Budapest (Budapest, 2001)

Belagerung Budas von Osten her, 1684 (Kupferstich von Weining, nach Hallart) Nach der Eroberung von Buda bauten die Türken 1541 auf der Westseite äußere Festungsmauern. Den Turm des Karakasch Pascha errichteten sie an der Westecke des Palastes aus der Zeit von König Sigismund, die Bastei des Kasim Pascha hingegen am Weißenburger Tor (Fe­hérvári kapu). Dieser folgte in nördlicher Richtung der „Sauresuppen“-Turm, der Turm des Veli Beg. Beim heuti­gen Museum für Kriegsgeschichte wurde die Anjou-Bastei errichtet (damals Graner Rondell, später Primas-Rondell). (Woher der Name „Sauresuppen“-Turm kommt, weiß man nicht genau. Wahrscheinlich von der in der tür­kischen Küche beliebten, mit saurer Milch zubereiteten Suppe.) An die 150 Jahre türkischer Herrschaft erinnern noch die Reste des Turms des Siavus Pascha vor dem Wiener Tor sowie die östlicher gelegenen Teile des Murad Pascha Turms. Die sogenannte Siebenürger Bastei auf der Ost­seite wurde zur Zeit des Fürsten Johann Zápolya gebaut. Unsere Spaziergänge führen durch das Gebiet der Bür­gerstadt. Die Geschichte dieser Häuser stimmt wohl in großen Zügen mit derjenigen der ganzen Burg überein: sie wurden auf mittelalterlichen, gotischen Fundamen­ten errichtet. Von den ursprünglichen gotischen Wohn­häusern sind nur hie und da einige Mauerreste, Gewölbe­fragmente, manchmal ein Tür- oder Fensterrahmen, Sitz­nischen oder Spuren von Wandmalerei erhalten geblie­ben. Die Gebäude wurden größtenteils während der Bela­gerung von 1686 zerstört und zur Zeit von Karl III., Maria Theresia, Joseph II. im 18. Jahrhundert im Barock- oder Zopfstil wieder aufgebaut. 6

Next

/
Oldalképek
Tartalom