Kiss Katalin: Industrielle Baudenkmäler - Unser Budapest (Budapest, 1993)
Ausschuß zu verdanken, dem Hild seine Pläne auch unterbreiten mußte. Bei der Wahl seines architektonischen Konzepts mußte József Hild neben den technologischen Anforderungen der Fabrik auch die Umgebung in Betracht ziehen. Die repräsentative äußere Erscheinung des Neugebäudes in der Nachbarschaft der neuentstehenden Leopoldstadt, die Schönheit der imposanten innerstädtischen öffentlichen Gebäude und Mietpaläste erfreut uns auch heute noch mit ihrem Anblick. Zahlreiche bekannte Fabriken waren eben, weil sie nicht in die Innenstadt paßten, zu bescheiden aussahen, abgetragen worden. Das einstige Transformatorhaüs im Hof des Rathauses V, Városház utca 9-11. Bis vor kurzem wußten wir sehr wenig darüber. Mit seiner besonderen Form, der schön gebogenen, charakteristischen Fassade hat es sich jedoch stets von den Garagen, den provisorischen Anbauten und den Nebengebäuden abgehoben. Der harmonische Wechsel von Verputz- und Ziegelflächen und das Spiel der Ziegelarchitektur kommt der gedrängten, drückenden Wirkung der umgebenden Gebäude wegen gar nicht zur Geltung. Neben den Anzeichen industrieller Architektur können schöne sezessionistische Details daran bemerkt werden. Die halbkreisförmige Fensterteilung des oberen Teils der länglichen bogenförmig abgeschlossenen Fenster „neigt“ sich graziös über die waagerechte Teilungssprosse. Die strahlenförmig aufgehenden Fenstersprossen schließen sich in einem Rundbogen an. Die Form der daubenförmigen Bedachung folgt der Linie des darunterliegenden, hervorstehenden verputzten Fassadenstreifens nicht vorschriftsmäßig. Eine empfindlich gezeichnete, leicht kielförmige Linie läßt die Fassade individuell erscheinen. Das einstige Transformatorhaus wurde vom Architekten Virgil Bierbauer (Borbíró) geplant, der durch die Planung der industriellen Einrichtungen der Elektrizitätswerke bekannt geworden war. Glücklicherweise sind uns auch Aufnahmen vom Inneren der Transformatorenstation erhalten geblieben, auch hier sind die fein ausgearbeiteten Details charakteristisch. Die Wandlampen des Maschinenhauses waren wohl 31